„Die Rechnung ohne Wirt gemacht“
SPAICHINGEN (pm) - Über die gereimte Büttenrede von Justizminister Guido Wolf bei der Redoute in Spaichingen, der von außen auf die Klinikdiskussion blickte, haben wir berichtet. Dr. Cornelia SeiterichStegmann, die für die CDU im Tuttlinger Gemeinderat sitzt, antwortet mit einer „fastnächtlichen Replik mit einem Blick von innen“:
„Lieber Guido, sei so gut,/sei ein bissel auf der Hut./Uns, die wir die Arbeit machen,/ist schon lang nicht mehr zum Lachen./Zwei klare Dinge wollen wir/und deshalb sagen wir es hier:
Woll‘n kranke Menschen gut versorgen,/woll‘n freilich arbeiten auch morgen!/Schwierig gerade unbestritten,/seit’s Kranksein wurd in Riesenschritten/eine Frage auch der Kosten,/DRG - ein Wirtschaftsposten.
Dass Spaichingen muss Dinge lassen,/kann man nur mit Vernunft erfassen./Dass Tuttlingen muss reüssieren,/muss der Verstand halt akzeptieren./Für beide Orte wird das schwer,/das wussten Wolf und auch der Bär.
Schwierig war’s, den Weg zu künden,/dabei Kolumbus‘ Ei zu finden:/ Die Lösung fände sich politisch .../doch ehrlich: das wird langsam kritisch:/nicht einer darf ’s Gesicht verlieren,/keinen soll Triumph dann zieren.
Wir müssen schließlich doch am Ende/trotz allen Streits uns reichen Hände./Gemahnt sei so zum guten Schluss:/wenn‘s keiner mehr macht, war‘s nur Verdruss./Die Politik meint schon, sie wüsste,/was jeder Doktor machen müsste.
Doch sind Ärzte und auch Pflege/ kostbarstes Gut, auf dass man‘s hege./Selbst wissen beide in der Regel,/ was geht - und streichen die die Segel,/dient‘s niemandem, ihr lieben Leut!/Das musst gesagt sein - grade heut!
Dann hätt’ am End man ohn Bedacht/die Rechnung ohne Wirt gemacht.“