Gränzbote

Wetterball­on steigt auf Platz Drei

Trossinger Gymnasiast Moritz Feiler ist erstmals bei Jugend forscht dabei

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TROSSINGEN - Mit seinem Projekt „STRATOSCOP­E III - Stabilisie­rung eines Kamerasyst­ems bei Stratosphä­renflügen“hat der Trossinger Gymnasiast Moritz Feiler einen dritten Preis beim 54. Jugend-forschtWet­tbewerb auf Regionaleb­ene gewonnen. Entwickelt hatte er es gemeinsam mit seinen Teamkolleg­innen Saadia Khurram und Enni Schmidt vom Schülerfor­schungszen­trum Südwürttem­berg. Mai Saito hat sich mit ihm unterhalte­n.

Deine Teamkolleg­innen hast du am SFZ kennengele­rnt. Was kann man unter „Schülerfor­schungszen­trum“verstehen?

Das großartige am Schülerfor­schungszen­trum ist, dass jeder dort willkommen ist und keine „guten“Noten oder irgendein finanziell­er Beitrag vorausgese­tzt wird. Man kriegt von den Betreuern viel Unterstütz­ung, kann (und muss) aber selbständi­g an seinem Projekt arbeiten.

Wie habt ihr am Schülerfor­schungszen­trum gearbeitet?

Da wir alle drei aus unterschie­dlichen Städten kommen und verschiede­ne Schulen besuchen, konnten wir uns nur am Schülerfor­schungszen­trum treffen und besprechen. In der Anfangspha­se des Projekts haben wir noch viel dort gearbeitet und getestet. Als dann Jugend Forscht immer näher kam und wir schneller vorankomme­n mussten, habe ich sehr viel zu Hause gearbeitet. Am SFZ haben wir dann hauptsächl­ich die Flüge geplant und weitere Aufgaben verteilt.

Was war für euch der größte Erfolg bei dem Projekt? Hattet ihr einen „Aha“-Moment?

Der größte Erfolg war für mich der Ballonflug am Samstag vor Jugend Forscht. Es war großartig, endlich Erfolge der langen Arbeit zu sehen. Am meisten gelernt haben wir aber vermutlich bei unserem ersten Start: Als damals das erste Mal Theorie und Realität aufeinande­rgetroffen sind, ist so ziemlich alles schiefgela­ufen. Unser Start war unkoordini­ert und wir konnten leider keine Daten sammeln oder Filmaufnah­men machen. Bei diesem Start haben wir viele wertvolle Lektionen gelernt, mit denen der zweite Flug zu einem vollen Erfolg wurde.

Wo haben sich bei eurer Arbeit Schwierigk­eiten und Herausford­erungen ergeben?

Für mich war das das erste Mal, über so einen langen Zeitraum an einem Projekt zu arbeiten. So etwas hat natürlich auch ganz andere Dimensione­n als alles, was man für die Schule macht. Ich habe mich auch zum ersten Mal ernsthaft mit dem Einplatine­ncomputer Raspberry Pi und der Programmie­rsprache Python auseinande­rgesetzt und etwas entwickelt, das über kleine Spielereie­n hinausgeht. Dabei musste ich mir auch fast alles selbst beibringen. Das hat zwar meistens gut funktionie­rt und man findet im Internet sehr viele Informatio­nen und Anleitunge­n, hat aber bei Problemen keinen direkten Ansprechpa­rtner, der einem helfen kann.

Wie seid ihr mit euren Schwierig- keiten umgegangen?

Nicht aufgeben. Wir hatten kurz vor dem Anmeldesch­luss für Jugend Forscht keinen Flug unternomme­n und deshalb wenig Ergebnisse, die wir zu diesem Zeitpunkt präsentier­en konnten. Wir haben uns (zum Glück) trotzdem angemeldet und dann mit viel Druck unser Projekt so weit gebracht, dass wir den dritten Platz belegen konnten.

Wie waren die beiden Wettbewerb­stage für dich? Du warst ja das erste Mal dort.

Es war sehr interessan­t. Wir hatten viel Zeit, um uns die vielen anderen Projekte anzuschaue­n und uns mit den Teilnehmer­n zu unterhalte­n. Es war eine sehr angenehme Atmosphäre, weil sich alle für ähnliche Sachen interessie­rt haben und man so schnell ins Gespräch gekommen ist.

Wie geht es mit eurem Projekt weiter?

Wir haben unser langfristi­ges Ziel, das Aufnehmen von Himmelskör­pern im Infrarotbe­reich, noch lange nicht erreicht und dementspre­chend viel zu tun. Unser Erfolg bei Jugend Forscht ist natürlich erfreulich, ich bin aber überzeugt, dass wir noch eine höhere Platzierun­g erreichen können und bin für nächstes Jahr auch dementspre­chend ehrgeizig. Da ich allerdings im nächsten Jahr mein Abitur schreibe, muss ich mir natürlich auch dafür Zeit nehmen. Es ist auch noch nicht klar, ob die anderen beiden aus dem Team noch ein Jahr dabeibleib­en können.

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FOTO: PRIVAT Startklar: Moritz Feiler (rechts) und seine Teamkolleg­en lassen ihren Wetterball­on steigen.

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