Margit Stumpp besucht Museum
Lehrerversorgung und Digitalpakt sind Themen bei Besuch der Grünen-Politikerin
TROSSINGEN - Margit Stumpp MdB, bildungs- und medienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen aus dem Wahlkreis Aalen-Heidenheim, hat am Dienstag das Deutsche Harmonikamuseum und die Stadtbücherei Trossingen besucht.
Empfangen wurde sie nicht nur von Museumsleiter Martin Häffner, sondern auch von den grünen Stadträten Wolfgang Steuer und Gerhard Brummer sowie von Eva DresslerMessner von den Trossinger Grünen und der Grünen-Kreisvorsitzenden Angelika Störk.
Zunächst ging es durch das historische Hohner-Areal und das Harmonikamuseum. Der Hauptausstellungsraum soll mit seinen langen Blickfluchten augenfällig machen, dass man sich hier in einer ehemaligen Fabrikhalle befindet, erläuterte der Museumsleiter. „Ich könnte Hunderte Geschichten erzählen“, meinte Martin Häffner, musste sich aber aufgrund des eng getakteten Zeitplans der Politikerin auf eine Kurzführung beschränken.
Denn schließlich wollten die anwesenden Grünen mit ihrer Parteikollegin noch aktuelle Themen besprechen. Das wichtigste Problem, so Kreisvorsitzende Angelika Störk, nämlich dass der Landkreis Tuttlingen der „mit der schlechtesten Lehrerversorgung in Baden-Württemberg“sei, ist zwar ein Landesthema. Dennoch, so Störk, könne auch der Bund durch die Arbeitsrecht-Gesetzgebung für eine Einschränkung der immer mehr um sich greifenden befristeten Arbeitsverhältnisse bei Lehrern – und nicht nur bei diesen – sorgen.
Beim Digitalpakt Schule ist es den Grünen wichtig, dass der Bund neben der Infrastruktur und den Endgeräten nun auch Personal finanzieren darf: „Man kann von Lehrkräften nicht erwarten, einen Teil ihres Deputats dafür aufzuwenden, die digitale Infrastruktur zu warten“, so Stumpp. Dieser Punkt müsse nun unbedingt noch explizit in die Bund-Länder-Vereinbarungen zur Umsetzung des Digitalpakts aufgenommen werden.
Weitere Themen, die den hiesigen Grünen auf den Nägeln brannten, waren etwa die Asylpolitik oder das bedingungslose Grundeinkommen, allerdings – da war man sich einig – nur bei Bedürftigkeit.
Zum Schluss machte Margit Stumpp noch eine Stippvisite in der Stadtbücherei, zwei Stockwerke über dem Museum. Sie wollte von Bibliothekar Ralf Sorg wissen, was er von der von den Grünen verfolgten Idee halte, den Stadtbüchereien Sonntagsöffnungszeiten zu ermöglichen. Die dahinter stehende Idee – nämlich die Bücherei als ein Ort der Kommunikation, der Begegnung und der Demokratie – ist für Sorg „einer der schönsten Gedanken überhaupt“. Doch eine Möglichkeit für Sonntagsöffnungszeiten würden wohl nur Bibliotheken in größeren Städten mit entsprechenden Personal- und Finanzressourcen wirklich nutzen können.