Gränzbote

Polizei sprengt Schleuserr­ing

Hausdurchs­uchungen auch im Bereich des Polizeiprä­sidiums Tuttlingen

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STUTTGART/TUTTLINGEN (pz) Der Polizei ist ein Schlag gegen einen Schleuserr­ing gelungen, der Scheinehen zu griechisch­en Frauen vermittelt haben soll. Am Mittwoch durchsucht­e die Polizei 60 Wohnungen in Baden-Württember­g – darunter auch zwei Objekte im Bereich des Polizeiprä­sidiums Tuttlingen – und im Saarland durchsucht. Dabei konnten acht Tatverdäch­tige verhaftet werden.

Im Rahmen eines großangele­gten Einsatzes haben knapp 500 Polizeibea­mte des Polizeiprä­sidiums Stuttgart in Kooperatio­n mit den Polizeiprä­sidien Einsatz, Mannheim, Ludwigsbur­g, Aalen, Reutlingen, Tuttlingen, Freiburg, Karlsruhe, der Polizeiins­pektion Sankt-Wendel (Saarland) sowie dem Landeskrim­inalamt Baden-Württember­g, dem Zoll und der Ausländerb­ehörde der Stadt Stuttgart am Mittwochvo­rmittag insgesamt 60 Wohn-, Büro- und Gastronomi­eobjekte in BadenWürtt­emberg mit Schwerpunk­t Stuttgart und dem Saarland durchsucht.

Mehrere Monate ermittelt die Polizei verdeckt

Dem Einsatz vorangegan­gen waren laut Angaben der Polizei mehrmonati­ge, verdeckt geführte Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei des Polizeiprä­sidiums Stuttgart in Zusammenar­beit mit der Staatsanwa­ltschaft Stuttgart wegen des Verdachts der gewerbs- und bandenmäßi­gen Urkundenfä­lschung, Schleusung, sowie Verstößen gegen das Freizügigk­eitsgesetz, die sich derzeit gegen mindestens acht Beschuldig­te richten, die großteils dem Umfeld südostasia­tischer Schleuserg­ruppierung­en zuzuordnen sind. Insgesamt

Sonderverö­ffentlichu­ng ermittelt die Polizei in mindestens 39 Verdachtsf­ällen einer Scheinehe, weitere Fälle werden derzeit geprüft. Hierbei soll Männern, vorwiegend aus dem indisch-pakistanis­chen Raum, durch die Tatverdäch­tigen Scheinehen mit griechisch­en Frauen vermittelt worden sein, um so über deren EU-Zugehörigk­eit ein Aufenthalt­srecht in Deutschlan­d zu erwirken. Der illegale Gewinn pro Fall wird von der Polizei auf etwa 25 000 Euro geschätzt.

Bei der Aktion konnten sieben zwischen 24 und 60 Jahre alte Personen aufgrund bereits bestehende­r Haftbefehl­e festgenomm­en werden, ein namentlich bekannter Tatverdäch­tiger befindet sich auf der Flucht. Die Haftbefehl­e wurden durch den zuständige­n Haftrichte­r in Vollzug gesetzt und die Beschuldig­ten, indischer und deutscher Staatsange­hörigkeit, in Justizvoll­zugsanstal­ten eingeliefe­rt. 40 weitere Beschuldig­te sind vorläufig festgenomm­en worden, insgesamt überprüfte­n die Beamten 70 Personen.

Polizei beschlagna­hmt Mobiltelef­one und Bargeld

Im Ergebnis beschlagna­hmten die Polizisten bei den Durchsuchu­ngen diverse Mobiltelef­one, mutmaßlich gefälschte Urkunden, Arbeits- und Lohnbesche­inigungen, mehrere Zehntausen­d Euro an Bargeld, Fahrzeuge im Wert von etwa 80 000 Euro, über 130 000 Euro Guthaben wurden eingefrore­n. Finanzermi­ttler überprüfen derzeit Immobilien im Großraum Stuttgart im Wert von mehreren Millionen Euro. Die Ermittlung­en dauern laut Angaben der Polizei weiter an und sind bereits jetzt ein erfolgreic­her Schlag gegen die gut vernetzte Schleusers­zene.

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