Ausstellung erinnert an Gegi Hermann
Vernissage im Ifflinger Schloss blickt auf Fridinger Künstler zurück – Werke bis September zu bestaunen
FRIDINGEN – Mit einer Gedächtnisausstellung im Ifflinger Schloss erinnert die Stadt Fridingen an ihren verstorbenen Georg „Gegi“Hermann. Zahlreiche Werke des Künstlers sind bis September ausgestellt. Bei der Vernissage am vergangenen Donnerstag haben Landrat Stefan Bär und Fridingens Bürgermeister Stefan Waizenegger an die gemeinsame Zeit mit Gegi Hermann und seine Kunst erinnert.
„Er ist leider viel zu früh verstorben“, sagte Waizenegger in seinen Eingangsworten vor mehr als 100 Gästen, darunter die Familie von Gegi Hermann. Hermann starb im März 2018 im Alter von 68 Jahren. Am 21. Mai wäre das „Fridinger Original“wie ihn der Schultes bezeichnete, 70 Jahre alt geworden. „Die Stadt Fridingen nimmt diesen runden Geburtstag zum Anlass, mit dieser Einzelausstellung auf einen ihrer bekanntesten Künstler aufmerksam zu machen“, so Waizenegger.
Die Ausstellungsstücke zeigen deutlich, dass der Künstler die besondere Leidenschaft dem handwerklichen Umgang mit dem Werkstoff Holz widmete. Ebenso seien laut dem Bürgermeister „in seiner Schnitzwerkstatt zahlreiche Fridinger Fasnetslarven entstanden“. Gerade das Spiel mit möglichst einfachen Formen, das Geheimnis ihrer Logik und Schönheit sei das große Thema seines künstlerischen Wirkens gewesen. Mehrere seiner Ausstellungsstücke, darunter Quadrate, Kreisel, Platten und weitere Formen sind im Foyer und im ersten Stock des Ifflinger Schlosses zu bestaunen.
Waizenegger ging ebenso auf den Menschen Gegi Hermann ein. Durch seine „leutselige Art“sei er „allseits beliebt“und „hoch geachtet“gewesen. Der örtlichen Geschichte, den lokalen Traditionen und der einheimischen Kultur habe er sich „verbunden und verpflichtend“gefühlt.
Landrat Stefan Bär, der selbst jahrelang als Bürgermeister in Fridingen fungierte, war Gegi Hermann bestens bekannt. „Er war einer der ersten Fridinger, die ich live erlebt habe“, erinnert sich Bär. Bereits 1994, als Bär für das Amt des Bürgermeisters kandidierte, lernte er Hermann kennen, da dieser als Gemeinderatsmitglied tätig war. Er sei eine „streitbare“und „anstrengende“Person gewesen, genauso „akribisch, kritisch und direkt“– und das im „positiven Sinn“. Mit ihm hätte man aber auch gesellig einen Abend in lockerer Atmosphäre verbringen können. Hermann sei stolz auf sein Heimatstädtchen gewesen. Der Landrat erinnerte an mehrere Ereignisse, die er als Schultes mit Hermann erlebte.
Gegi Hermann war Autodidakt
Stefan Bär freue sich, dass der verstorbene Künstler, der den Beruf als Werkzeugmacher und Maschinentechniker ausübte, in den Räumlichkeiten des Ifflinger Schlosses solch eine Sonderausstellung bekommen hat. Der Verstorbene hätte zu den Autodidakten gehört und hätte „Freude am Experimentieren“, gehabt. Seine künstlerische Arbeit, hätte viel mit Hermanns Leben und Charakter zu tun gehabt. „Gegi Hermann hat sich über seine Persönlichkeit hinaus in der Region einen Namen verschafft“, so Bär abschließend. Die Vernissage wurde von Marco Schorer und Alexander Kupferschmid musikalisch umrahmt.
Die Werke von Gegi Hermann können bis September im Ifflinger Schloss zu den regulären Öffnungszeiten des Heimatmuseums, sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.