Neuer Streckenrekord beim Marathon
Jan Kerkmann läuft allen davon – Bei Frauen siegt Stefanie Reichle zum zweiten Mal in Folge
TUTTLINGEN - Keine fünf Minuten nach seinem souveränen Zieleinlauf stand Jan Kerkmann schon neben Moderator Clemens Löcke und gab ein erstes Interview – so, als hätte er sich die zweieinhalb Stunden zuvor in keinster Weise angestrengt. Nach 2:33.56 Stunden hatte der 27-Jährige die Ziellinie überquert – und damit trotz der hochsommerlichen Temperaturen einen neuen Streckenrekord über die Marathon-Distanz aufgestellt.
Kerkmann war für den TSVE 1890 Bielefeld an den Start gegangen und zum ersten Mal in Tuttlingen dabei. Neben größeren Läufen wie Berlin und Düsseldorf absolviere er zwischendurch immer mal wieder „einen kleineren Landschafts-Marathon“, wie er den Tuttlinger Lauf charakterisierte. „In Tuttlingen bin ich angetreten, da ich gehört habe, dass man auf der flachen Strecke recht schnell Zeiten laufen kann“, sagte er.
Dies ist ihm wahrlich gelungen, auch wenn er vor allem in der zweiten Runde (die Marathoni müssen die Strecke des Halbmarathons ziwschen Tuttlingen, Möhringen und Nendingen zwei mal laufen) die Hitze gespürt habe. „Ich bin ein bisschen langsamer geworden“, sagte er. Überrascht habe ihn seine Durchlaufzeit nach der ersten Runde, die bei 1:16 Stunden lag. „Ich hatte nicht gedacht, dass ich da so schnell sein würde und konnte dieses Tempo zum Glück auch in der zweiten Runde fast halten.“
Zweitplatzierter bei den Männern wurde Mario Ruoff mit einer Zeit von 3:13.48 Stunden, gefolgt vom Dritten James Bricken (3:14.14).
Jubel auch bei den Frauen: Vorjahressiegerin Stefanie Reichle vom LV Donaueschingen lief nach 3:17.47 Stunden über die Ziellinie. Für die 33-Jährige brachte dieser Erfolg eine neue, persönliche Bestzeit mit sich. Vergangenes Jahr war sie acht Minuten langsamer gewesen. „Der Lauf war mühsam“, gab sie zu. Besonders die zweite Runde habe an den Kräften gezehrt. „Das schlimmste Stück ist für mich bei Nendingen, wo es entlang des Wohngebiets den Schotterweg hochgeht“, sagte sie. Für Reichle war es der insgesamt fünfte Marathon.
Zweite bei den Frauen wurde Annette Vögtle mit einer Zeit von 4:09.24 Stunden, gefolgt von Anita Schorlemmer mit einer Zeit von 4:13.37 Stunden.
Übrigens: Wie hartgesotten Marathon-Läufer sind, zeigt sich am Vergleich der Anmelde- und Finisher-zahlen: 76 Läufer hatten sich im Vorfeld angemeldet, 13 Nachmeldungen gab es noch am Sonntagmorgen. Von diesen 90 Sportlern waren rund 80 angetreten. Knapp 70 erreichten das Ziel.