Ausstellung „Heimatmalerei im Oberen Donautal“eröffnet am Donnerstag
Museen in Fridingen und Mühlheim zeigen Werke einer vergessenen Gattung der Malerei
FRIDINGEN/MÜHLHEIM (pm) - Die dritte Gemeinschaftsausstellung des Museums Oberes Donautal widmet sich zeitgleich an den beiden Standorten Fridingen (Ifflinger Schloss) und Mühlheim (Vorderes Schloss) dem Phänomen der sogenannten Heimatmalerei. Eröffnet wir die Ausstellung mit dem Titel „Heimatmalerei im Oberen Donautal“am Donnerstag, 26. September.
Die Heimatmalerei war eine relativ langlebige Spielart der sogenannten Heimatbewegung, die seit Ende des 19. Jahrhunderts mit zivilisationskritischem Anspruch das vermeintlich heile und unverdorbene Landleben idealisierte und romantisierte. Unberührt erscheinende Naturräume und ländliches Idyll wurden dabei untrennbar mit dem Heimatbegriff verwoben. Es gab kaum eine bürgerliche Wohnung, in der keine Alpenansicht, ein Meerstück oder eben ein Bild mit einem möglichst idyllischen Motiv aus der jeweils eigenen Heimat zu finden gewesen wäre. Nahezu jedes Städtchen besaß seinen `Heimatmaler´, der vor Ort den breiten Bedarf nach entsprechendem Wandschmuck bediente.
Das Museum Oberes Donautal versucht erstmals, einem verdrängten Phänomen unserer Kulturgeschichte nachzuspüren, indem es bewusst vergessene oder gar geschmähte Heimatmaler in einer Ausstellung zusammenführt. Das Donautal als vermeintlich unberührtes und idyllisches Naturparadies war ein beliebtes Motiv im Schaffen etwa von Anton Vogler (1867-1951) aus Meßkirch, Rudolf Koppenhöfer (1876-1951) aus Mundelfingen, Theo Baarfuss (1880-1950) aus Mengen, Paul Otto Schweißinger (1887-1970) aus Mühlheim, Hugo Geissler (18951956) aus Tuttlingen, Franz Xaver Bucher (1899-1959) aus Fridingen, Max Ohmayer (1903-1970) aus Reutlingen, Anton Munding (1903-1976) aus Oberndorf/Neckar oder Erwin Hilsky (1905-1980) aus Baienfurt. Mit der Erinnerung an diese Maler soll zugleich der Blick auf die Heimatmalerei als einem kulturgeschichtlichen Phänomen gerichtet werden, das typisch war für die Zeit zwischen 1900 und 1970.
Die Ausstellung wird am Donnerstag, den 26. September, 19 Uhr, im Ifflinger Schloss in Fridingen eröffnet. Zu sehen ist sie an den beiden Standorten Fridingen und Mühlheim bis 3. November jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr.