B 491: Bald aalglatt statt Holperpiste
Bis einschließlich Mittwoch laufen Sanierungsarbeiten am 1,2 Kilometer langen Abschnitt
EMMINGEN-LIPTINGEN - Es piept, brummt und zischt auf der B 491 zwischen Emmingen-Liptingen und Engen. Anfang der Woche wurde die Asphaltdecke abgefräst. Nun bringen die Mitarbeiter der Straßenbaufirma Walter eine neue Deckschicht auf dem rund 1,2 Kilometer langen Abschnitt auf. Bis die Strecke wieder freigegeben werden kann, stehen noch einige Arbeiten an.
Absperrungen und Umleitungsschilder weisen in Emmingen darauf hin, dass die B 491 in Richtung Engen derzeit für den Verkehr gesperrt ist. Grund dafür sind Sanierungsarbeiten der Fahrbahn. Bauleiter Dimitri Friesen und Thomas Wezstein, Leiter der Straßenmeisterei in Spaichingen, machen sich vor Ort ein Bild vom Fortschritt auf der Baustelle. Vorbei an der Absperrung geht es hinunter ins Tal.
Die enorme Hitze Ende Juni hatte der Fahrbahn zugesetzt. Seither habe bis einschließlich vergangenen Freitag täglich ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei die Beschilderung sowie den Zustand der Straße überprüft, schildert Wezstein. Insgesamt acht Tonnen Splitt waren damals bestellt und aufgebracht worden, um die Straße griffig zu bekommen. Dass der Abschnitt erst jetzt gemacht wird, hat den Grund, dass im Landkreis auch andere Sanierungsarbeiten gelaufen sind. „Wir müssen schauen, dass der Verkehr im Landkreis Tuttlingen nicht komplett zum Erliegen kommt“, erläuterte Wezstein Mitte August. Das Regierungspräsidium Freiburg schätzte die Kosten auf rund 187 000 Euro.
„Anfang der Woche haben wir die Fahrbahn etwa vier Zentimeter abgefräst“, berichtet Friesen. Nachdem das Material laut dem Bauleiter mit einer Kehrmaschine aufgenommen worden ist, sei die Fräsfläche gereinigt und mit einer Haftschicht versehen worden. An besonders in Mitleidenschaft gezogenen Stellen sei dann eine Binderschicht eingebaut worden, sagt Wezstein. Wegen des Regens habe aber am Donnerstag früher aufgehört werden müssen. Am Freitag spielt das Wetter der Acht-Mann-Kolonne in die Karten. Denn: Der Deckbelag sollte bei schönem Wetter eingebaut werden, erläutert Wezstein.
Insgesamt vier Walzen sind im Einsatz und rollen über die frisch aufgebrachte Asphaltdeckschicht. Am Freitagmittag ist bereits die Hälfte der Strecke asphaltiert. Mit einer sogenannten Gummiradwalze werde der Belag vorverdichtet, erklärt Friesen auf Nachfrage unserer Zeitung. Dann beginnt der Boden zu vibrieren und eine brummende Walze rollt vorbei. Es zischt und dampft leicht, wenn sie über den Belag rollt. „Die Standard-Walze sorgt für die Mittelverdichtung“, sagt Friesen. Etwas weiter entfernt walzt zur Nachverdichtung noch ein Gerät über den Asphalt. Das habe auch Splitt dabei und sorge für eine bessere Griffigkeit der Fahrbahn, schildert Friesen. „Das sieht gut aus“, sagt Wezstein und nickt dabei zustimmend.
Am Asphaltfertiger sorgt Mitarbeiter Ali Yarikbas währenddessen dafür, dass die Männer in den Walzen immer genug zu tun haben. Unter anderem kann er einstellen, wie viel Asphalt für die Deckschicht und in welcher Neigung er aufgebracht werden soll. Er bedient das Display und zeigt, dass das Material beim Aufbringen 165 Grad hat. In der Regel sollte die Temperatur zwischen 160 und 180 Grad heiß sein, wenn es verarbeitet wird, erklärt Friesen daraufhin.
Ein Stück weiter oben sind grüne Markierungen auf dem abgefrästen Teil der Fahrbahn aufgezeichnet. Das seien Einteilungen, um zu sehen, wie viele Tonnen Asphalt benötigt werden, sagt Friesen. Etwa 3,5 Meter pro Minute legt der Asphaltfertiger zurück. Auf dem 1,2 Kilometer langen Stück wird er laut dem Bauleiter insgesamt zwischen 700 und 800 Tonnen Asphalt auf die Straße bringen.
Die beiden steigen wieder ins Auto. Sie wollen den fertigen Belag auf der anderen Seite der Sperrung anschauen. Die Strecke zwischen Emmingen und Engen wird laut Wezstein bis einschließlich Mittwoch, 16. Oktober, gesperrt sein. Die Umleitung verläuft von Emmingen über Hattingen, Kirchen-Hausen und den Hegaublick bis nach Engen – also ähnlich großräumig wie bei der Sanierungsmaßnahme der B 311 vor einigen Monaten.
„Es läuft alles nach Plan“, sagt Wezstein. Der Leiter der Straßenmeisterei und der Bauleiter fühlen die Temperatur der frisch sanierten Fahrbahn. „Das passt soweit“, findet Wezstein. 24 Stunden nachdem die Asphaltdeckschicht aufgebracht worden ist, könne die Straße in der Regel wieder befahren werden, sagt Friesen.
Wenn die Asphaltdecke fertig ist, muss das Bankett aufgefüllt werden. Dazu werde im Randbereich ein Mineralgemisch, laut Wezstein ähnlich wie Schotter, eingebracht. Anschließend müssen die Schutzplanken aufgestellt werden. Zu guter Letzt wird die Fahrbahn dann markiert. Diese Arbeiten sollen bis einschließlich Mittwoch erledigt werden. Der Plan sieht vor, am Donnerstag die Absperrungen sowie die Beschilderungen abzubauen.