Geld für die Gläubiger
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Sieben Jahre lang schwelt das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Firma Hess AG, nun steht es wohl kurz vor dem Abschluss. Das gab der Insolvenzverwalter, der Stuttgarter Anwalt Volker Grub, bekannt.
Die Gläubiger würden demnach noch eine Schlussquote von 7,6 Prozent ihrer Forderungen erhalten, nachdem bereits 2017 sieben Prozent ausgeschüttet wurden.
Derzeit stehen in der Insolvenztabelle anerkannte Forderungen in Höhe von über 104 Millionen Euro an.
Wie Volker Grub weiter mitteilt, seien die Rechtsstreite gegen die beiden Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler sowie das Aufsichtsratsmitglied Jürgen Hess durch entsprechende Vergleiche erledigt worden. „Dadurch ist es möglich, die Insolvenzverfahren nach sieben Jahren abzuschließen“, teilt der Jurist mit.
Offen ist aber noch die strafrechtliche Seite. „Zum Stand der Strafverfahren gegen die Vorstandsmitglieder und des Aufsichtsratsmitgliedes Jürgen Hess liegen mir keine Informationen vor“, erklärt der Insolvenzverwalter.
Am 21. Januar 2013 wurden damaligen Vorstände vom Aufsichtsrat der Hess AG plötzlich abberufen. Der Vorwurf wog schwer: Bilanzmanipulationen. Nur wenige Tage später, am 13. Februar, wurde der Insolvenzantrag gestellt – die damals noch rund 360 Mitarbeiter beschäftigende Aktiengesellschaft war plötzlich Geschichte – stattdessen nahm ein Wirtschaftskrimi seinen Lauf.