Druck auf Veranstaltungsräume
Wegen der Sanierung der Gymnasien bleibt die IKG-Aula zwei Jahre zu.
TUTTLINGEN - Ab März 2020 ist die Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums erst mal zu. Mindestens zwei Jahre lang machen die Sanierungsarbeiten an den beiden Tuttlinger Gymnasien den Veranstaltungsbetrieb im Festsaal unmöglich. Nun sucht die Stadtverwaltung zusammen mit den Vereinen nach Ausweichlösungen. Vor allem der Narrenverein Honberger und die Musikund Jugendkunstschule müssen sich nach Alternativen umschauen.
Der Schmotzige Dunschdig ist kommendes Jahr am 20. Februar. „Zum Glück gibt es eine frühe Fasnacht“, sagt Claus-Peter Bensch, Abteilungsleiter für Kultur und Bürgerschaftliches Engagement bei der Stadtverwaltung Tuttlingen. Damit kann die Saalfasnacht in der IKG-Aula nochmals stattfinden, bevor dann 2021 und wahrscheinlich auch 2022 anderswo gefeiert werden muss. So lange verhindern die Umbauarbeiten die Nutzung der Aula.
Für die Musikschule, die in der Aula traditionell ihr Herbstkonzert ausrichtet sowie das Nikolauskonzert, sind laut Bensch bereits Ausweichquartiere in Aussicht: Das Nikolauskonzert kann möglicherweise bei Mutpol stattfinden, und für das Herbstkonzert wird eine städtische Halle benötigt. Auch die Jugendkunstschule muss mit ihren Theateraufführungen umziehen – wahrscheinlich in den kleinen Saal der Stadthalle. Nur: Die Mietkosten in diesen Veranstaltungsorten sind weitaus höher als für die Aula.
Dafür wird die Stadt den Fördervereinen beider Einrichtungen finanziell unter die Arme greifen sowie anderen Vereinen und Organisationen im Zeitraum 2020 bis 2022 jährlich ein Budget von insgesamt 22 000 Euro Mietkostenzuschlag zugestehen – so der Konsens in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses des Gemeinderats am Montag.
Zusammen mit den Honbergern auf Lösungssuche
„Für die Honberger müssen wir uns noch etwas einfallen lassen“, machte Bensch klar. Die Alte Festhalle sei keine Option. Sie sei für einen solchen Betrieb gar nicht zugelassen. Da die anderen städtischen Hallen bereits gut ausgelastet sind und in Nendingen das Vorbuchungsrecht der örtlichen Vereine die Planung erschwere, rechnet er während der Sanierungszeit der Aula mit Engpässen beim Raumangebot in der Stadt.
Die Vereine seien informiert, und für die Saalfasnacht suche die Abteilung Kultur der Stadtverwaltung seit einiger Zeit gemeinsam mit den Honbergern nach passenden Lösungen.
Während der Sanierung wird die Lichttechnik der Aula in die Nendinger Donauhalle gebracht und kommt dort auch zum Einsatz. Die Tische und die Podeste werden eingelagert. Entsorgt werden dagegen die Beschallungsanlage und die Stühle. Beides ist laut Stadtverwaltung veraltet und soll vor der Wiedereröffnung 2022 ersetzt werden.
Spannend ist die Frage, ob die bewilligten zusätzlichen Gelder für die Mietkosten wieder zurückgefahren werden können, wenn die Aula wieder in Betrieb genommen wird. Momentan sind die Nutzergebühren laut Bensch recht niedrig, da der Festsaal der Schule ausschließlich gemeinnützigen Organisationen, Vereinen und Schulveranstaltungen vorbehalten ist. Wie die Entgeltregelung nach der Sanierung ausfällt, muss erst noch beschlossen werden. In der Vorlage für die Gemeinderäte ist von einer „geplanten Entgeltänderung“die Rede.