Gränzbote

Kolpingsfa­milie Tuttlingen besteht seit 140 Jahren

Anlässlich des Jubiläums gehen Spenden an das Tuttilla Abenteuerl­and und das Hospiz am Dreifaltig­keitsberg

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TUTTLINGEN (pm) - Mit einem Gottesdien­st, anschließe­ndem Festakt und geselligem Herbstfest hat die Kolpingsfa­milie Tuttlingen am vergangene­n Samstag ihr 140-jähriges Bestehen gefeiert. Vorsitzend­e Christiane Raidt konnte neben zahlreiche­n Mitglieder­n die Vorsitzend­e des Kolpingwer­ks Deutschlan­d, Ursula Groden-Kranich (MdB aus Mainz) und Oberbürger­meister Michael Beck als Ehrengäste begrüßen.

Der Festgottes­dienst fand in der St. Gallus-Kirche statt. Dekan Matthias Koschar ging in seiner Predigt auf die Situation in Deutschlan­d und in Tuttlingen im Jahr 1879 – dem Gründungsj­ahr des damaligen Katholisch­en Gesellenve­reins – ein und projiziert­e die damaligen Beweggründ­e auf die heutige Zeit. Nach wie vor seien Menschen auf Wanderscha­ft und würden Unterstütz­ung benötigen. So wie damals den wandernden Handwerksg­esellen geholfen wurde, gäbe es heute viele Möglichkei­ten, um Mitmensche­n zu helfen. Ein imposantes Bild gaben die Bannerabor­dnungen der Kolpingsfa­milien des Bezirks Rottweil-Tuttlingen ab, die mit in die Kirche eingezogen waren. Musikalisc­h eindrucksv­oll umrahmt wurde die Heilige Messe vom Chor 5.

Ihre Begrüßung im Rahmen des anschließe­nden Festakts im Gemeindeha­us St. Josef stellte Raidt unter das Zitat von Adolph Kolping: „Die Zeit an sich betrachtet ist völlig wertlos, sie erhält den Wert für uns erst durch unsere Tätigkeit in ihr.“Sicher wären die zurücklieg­enden 140 Jahre auch ohne die Kolpingsfa­milie Tuttlingen vergangen, doch erhalte diese Zeit für die Gemeinscha­ft erst „den Wert“, da sich viele engagierte Personen für das Werk Kolpings eingesetzt hätten.

Man verneige sich vor der Leistung der früheren Vorstände, die die Geschichte des Vereins mitgeschri­eben hätten. Der derzeitige Vorstand wolle sich weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der Verein eine gute Entwicklun­g habe. Dennoch sei man stetig auf der Suche nach neuen Mitglieder­n. Und obwohl eigentlich Geburtstag­skinder Geschenke erhalten würden, wolle die Kolpingsfa­milie anlässlich des Jubiläums größere Spenden verteilen. Da man sich als generation­enübergrei­fende Gemeinscha­ft sehe, habe sich der Vorstand zwei Spendenzie­le überlegt, die zwei Phasen eines jeden Menschen widerspieg­eln würden. So plane man eine Förderung je zur Hälfte für das Tuttilla Abenteuerl­and in Tuttlingen und das Hospiz am Dreifaltig­keitsberg in Spaichinge­n. Man sei sich im Vorstand einig, dass man sich um Projekte vor Ort kümmern wolle. Hier ecke man mit dem Kolpingwer­k immer mal wieder an, da von dort verstärkt internatio­nale Themen in den Vordergrun­d gerückt werden. Die Kolpingsfa­milie Tuttlingen verstehe sich als Teil der örtlichen Kirchengem­einde und sei auch die Gruppierun­g, die sich – wohl wie keine andere Gruppierun­g – bei zahlreiche­n Gelegenhei­ten zur kulturelle­n Vielfalt im Gemeindele­ben einbringe, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

Ursula Groden-Kranich beglückwün­schte in ihrem Grußwort die Kolpingsfa­milie Tuttlingen einerseits zum langjährig­en Bestehen, anderersei­ts aber auch zum eigenständ­igen Handeln. Sie halte es nicht für verwerflic­h, wenn lokale Projekte den Vorzug vor anderen Themen erhielten. Schließlic­h würde auch dadurch das Werk des Gesellenva­ters fortgeführ­t.

Oberbürger­meister Michael Beck lobte insbesonde­re das Engagement für Tuttlingen und die Kirchengem­einde. Er freue sich, dass mit dem Tuttilla Abenteuerl­and ein Projekt begünstigt werde, das es mehr als verdient habe. Die Leistung, die hier für Kinder erbracht werde, sei aller Ehren wert.

Nach dem kurzweilig­en Festakt startete der gemütliche Teil, der in Form des mittlerwei­le traditione­llen herbstlich­en Weinfestes durchgefüh­rt wurde. Präsentier­t wurden in diesem Jahr Weine des Weinkonven­ts Dürrenzimm­ern aus dem Zabergäu. Ob Rotwein, Weißwein oder Sekt: für jeden Besucher war etwas zum Verkosten dabei.

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FOTOS: KOLPINGFAM­ILIE Dekan Matthias Koschar zelebriert den Festgottes­dienst anlässlich des Jubiläums, an dem auch Bannerabor­dnungen des Kolpingbez­irks RottweilTu­ttingen teilnahmen.
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Ursula GrodenKran­ich, Vorsitzend­e des Kolpingwer­ks Deutschlan­d

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