Gränzbote

Kämmerer rät mit Nachdruck zu Steuererhö­hungen

Die drohende Schuldenbe­lastung von bis zu 23 Millionen Euro müsse auch durch Einsparung­en abgefedert werden

- Von Sabine Felker ANZEIGEN

TROSSIGEN - Mit mahnenden Worten hat Kämmerer Axel Henninger am Montagaben­d dem Trossinger Gemeindera­t den Entwurf des Haushaltsp­lans für das Jahr 2020 übergeben. Mit Blick auf die zu erwartende­n neuen Schulden, betonte er, dass Steuererhö­hungen und zusätzlich­e Einsparung­en unerlässli­ch seien.

Immer gegen Ende des Jahres haben Kämmerer traditione­ll ihren großen Auftritt im Gemeindera­t. Nämlich dann, wenn sie den Haushaltse­ntwurf

für das kommende Jahr präsentier­en. Axel Henninger, der erst vor wenigen Monaten das Amt übernommen hat, hat diese Feuerprobe souverän gemeistert. „Im Jahr 2023 werden wir, wenn alle geplanten Maßnahmen durchgefüh­rt werden, 23,3 Millionen Euro Schulden haben“, sagte er und hielt mit seiner Einschätzu­ng der Lage nicht hinterm Berg: „Das ist ein Wahnsinnsw­ert.“Trossingen könne zwar aufgrund seines Wachstums auf steigende Schlüsselz­uweisungen hoffen, doch rechne er auch mit einer Abschwächu­ng der Wirtschaft

und damit verbunden einem Absinken der Steuereinn­ahmen. „Noch nie hat Trossingen so viel Geld in so kurzer Zeit in die Hand genommen. Wir müssen schauen, was man aufschiebe­n kann, um diesen Grad der Verschuldu­ng aufzuschie­ben“, sagte er.

In dem kommenden Jahr stehe Trossingen noch gut da, aber schon 2021 könne die Stadt nur dann ein positives wirtschaft­liches Ergebnis einfahren, wenn der Gemeindera­t die vorgeschla­genen Steuererhö­hungen umsetze, erläutert Henninger.

In den kommenden Wochen trifft sich der Gemeindera­t mehrfach zur Beratung der Haushaltsp­lanung fürs kommende Jahr. In der nächsten Sitzung, am 25. November, geht es dabei nicht nur darum, welche Investitio­nen die Stadt vielleicht aufschiebe­n kann, sondern auch darum, ob die von der Verwaltung vorgeschla­gene Anhebung der Hebesätze für Grund- und Gewerbeste­uer umgesetzt werden wird. Bürgermeis­ter Clemens Maier hatte diesen Vorstoß bereits vor einem Jahr gewagt, scheiterte damals aber am Widerstand des Rats.

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