Geisinger Grundschüler setzen 300 Buchen
Kinder aus Kirchen-Hausen forsten die Bärhalde auf
GEISINGEN - 1000 Gemeinden pflanzen 1000 Bäume. Oder: 60 Schüler pflanzen 300 Bäume – ein Anfang, um die 1000 zu erreichen. Die Schüler der Grundschule Kirchen-Hausen machten sich dazu trotz Schneefalls auf den Weg zur Bärhalde in Aulfingen.
Begleitet wurden sie von einer Anzahl Eltern, Omas und Opas. „Wir pflanzen Bäume im Wald“– darauf hatten sich die Schüler schon gefreut, und die Freude konnte auch der Wintereinbruch nicht trüben. Die Aulfinger Kinder warteten beim Bahnhof, bis die Kirchen-Hausener Kinder mit dem Ringzug eintrafen. Von dort aus stand zuerst einmal eine Wanderung ins Dörstel und von dort auf die Bärhalde an. Dort warteten bereits die Revierleiter KarlErnst Rapp und Hartmut Bertsche, dessen zuständiges Revier die Bärhalde ist.
Die Bärhalde hat viele Kahlstellen aufgrund vieler Einflüsse, Trockenheit, Käfer, Sturm und Schneebruch. Nun galt es, wieder Stück für Stück aufzuforsten. Klemens Rösch aus Kirchen-Hausen hatte die Idee, eine Baumpflanzaktion zusammen mit der Schule ins Leben zu rufen. Er fand bei Schulleiterin Simone Rudolf sofort ein offenes Ohr, sie war von der Idee begeistert. Rösch wollte sogar die Pflanzen bezahlen, das übernimmt aber die Stadt – und so erklärte er sich bereit, das Vesper für die Baumpflanzer zu übernehmen. Mit Bertsche wurden Ort und Zeitpunkt der Pflanzaktion vereinbart.
Ausgestattet mit kleinen Schaufeln und Spaten gingen die Kinder ans Werk, und im Nu waren die 300 Buchen gesetzt. Die Bärhalde ist ein schwieriger Standort, der Waldumbau an schwierigen Standorten mit geeigneten Gehölzen wird überall gefordert. Im Stadtwald von Geisingen sind noch tausende von Bäumen neu zu pflanzen, und hier macht man sich Gedanken, welche eventuell hitzeresistenten Bäume man an welche Standorte einbringen kann.
Auch Bürgermeister Martin Numberger schaute bei der Baumsetzgruppe vorbei. Er selbst hat im Wald seiner Eltern schon öfters Bäume gepflanzt und ist mit dem Wald schon von Kind auf verbunden. Der Landesverband des Gemeindetags Baden-Württemberg hat die Aktion „1000 Gemeinden pflanzen 1000 Bäume“ins Leben gerufen, und die Mitglieder der Kreisversammlung der Gemeinden des Landkreises Tuttlingen haben bei ihrer kürzlichen Sitzung in Immendingen beschlossen, teilzunehmen, wie der Geisinger Bürgermeister betonte. Er dankte Rektorin Simone Rudolf für die Vorbereitung der Aktion, aber auch Revierleiter Hartmut Bertsche und dem Sponsor für das Vesper, Klemens Rösch.
Nach dem Setzen der Bäume gab es bei der Jagdhütte Nagel im Dörstel das Vesper, ehe die Kinder zurück nach Aulfingen bzw. zum Ringzug liefen, der sie nach Kirchen-Hausen zurückbrachte. „Was noch fehlt“, so Klemens Rösch, „ist ein Schild, dass diese Bäume von den Schülern gepflanzt wurden. Ich mache mir Gedanken über ein solches Schild.“Spaß hat es allen Kindern und den Begleitpersonen gemacht, wie beispielhaft Vanessa Weiler aus Aulfingen meinte. Wenn die kleinen Baumpflanzer trotz Regenkleidung auch teilweise froren – das ist vergessen, sie haben bleibende Spuren im Wald hinterlassen und werden sicher in Jahren oder gar Jahrzehnten noch an die Stelle zurückkommen, an der sie für neue Bäume sorgten.