Gränzbote

Neue Fenster für den Kindergart­en

In Emmingen wird ein Gruppenrau­m energetisc­h saniert.

- Von Linda Seiss

EMMINGEN-LIPTINGEN - Mit der energetisc­hen Sanierung des Gruppenrau­ms der Bären-Gruppe wird im Kindergart­en St. Silvester in Emmingen ein weiteres Kapitel in puncto Wärmethema­tik geschriebe­n. Seit Montag werden die Fenster ausgetausc­ht und luftdicht eingebaut. Damit ist es aber noch nicht getan.

„Wir spielen, lachen und tanzen jetzt in der Turnhalle“, steht auf einem grünen Schild, das an der Tür der Bären-Gruppe im Kindergart­en St. Silvester in Emmingen hängt. Der Raum selbst ist kaum wieder zu erkennen. Statt Spielzeug sind auf dem Boden einige Werkzeugkä­sten. Statt den kleinen Sitzgarnit­uren stehen Leitern im Raum. Und statt Kindern, die sich austoben, ist Schreiner und Fensterbau­er Joachim Tritschler bei der Arbeit.

Er klebt ein Dichtband, ein sogenannte­s Kompriband, auf eine Seite des Fensterrah­mens, um die Übergänge luftdicht abzuschlie­ßen. Beim Aufkleben ist das Material nur wenige Millimeter dick. Tritschler geht nach außen. „Das Dichtband passt sich an die Fuge an. Es weitet sich bis zu zwei Zentimeter aus“, sagt er, und zeigt auf ein bereits montiertes Fenster. Dort füllt das graue Material den Zwischenra­um bereits gänzlich aus. Mit einer Kammerleis­te wird dieser Bereich dann anschließe­nd abgedeckt, erklärt der Fachmann von der Firma Romer aus Donaueschi­ngenAasen.

Nicht nur die Werkstatt-Optik ist anders als sonst. Auf der einen Seite der Fensterfro­nt ersetzen Spanplatte­n die noch fehlenden Fenster. Auf der anderen Seite ist der Gruppenrau­m komplett offen. Denn: „Die alten Fenster sind rausgeriss­en worden“, sagt Tritschler. Sie liegen vor dem Kindergart­en auf einem Transporte­r. „Alles was wir raus bauen, bauen wir am Abend auch wieder ein“, erklärt er. „Bis Freitagabe­nd sind wir mit den Fenstern eigentlich durch.“Ein Großteil der noch fehlenden Fenster – mit Dreifach-Glas und Schutzglas – sollten am Freitag geliefert werden, vermutet er.

Bisher hatten die Fenster des im Jahr 1992 gebauten Kindergart­en eine Zweifach-Wärmeschut­zverglasun­g. Besonders bei Ostwind habe es kalt in den Raum gezogen, sagt Hauptamtsl­eiter Patrick Allweiler. Bereits seit 2015 gibt es im Winter immer wieder Wärme-Probleme im Altbau des Emminger Kindergart­ens. Untersuchu­ngen mit Wärmebildk­amera und einem Windmesser im Frühjahr 2018 brachten die Erkenntnis, dass es undichte Stellen an den Fenstern und den Anschlussb­ereichen

ans Dach gibt.

Daraufhin wurde die energetisc­he Sanierung des ersten Gruppenrau­ms beschlosse­n. Neben den Fenstern werden auch die Außentüren ausgetausc­ht. Auch die Wärmebrück­en am Übergang zum Dach sollen beseitigt werden. Die Gemeinde investiert laut Hauptamtsl­eiter Allweiler nun etwa 66 000 Euro in die Sanierung des ersten Gruppenrau­ms. Die Kosten für die Igel-Gruppe, die ebenfalls von der Problemati­k betroffen ist, werden vergleichb­ar sein, schätzt der Hauptamtsl­eiter. Der zweite Gruppenrau­m soll voraussich­tlich im kommenden Jahr angegangen werden, sagt er auf Nachfrage unserer Zeitung. „Das muss aber erst vom Gemeindera­t beschlosse­n werden.“

Während sich Tritschler um die Abdichtung der Fenster in der Bären-Gruppe kümmert, ist sein Kollege Reinhold Kupferschm­id auf dem Dach des Kindergart­ens zugange.

Das Oberlicht des Turnraums ist ebenfalls in Arbeit. Wie Allweiler erklärt, sei eines der vier Fenster marode gewesen. Nun sind alle ausgetausc­ht worden.

Über eine Leiter geht es hinauf zu Reinhold Kupferschm­id. Er ist dabei, die Fenster abzudichte­n und zu versiegeln. Das Kompriband hat er bereits aufgeklebt. Er nimmt den Akkubohrer und schraubt die Abdichtung zwischen die kleinen Fenster. Ein kalter Wind weht. Das Wetter sei zwar nicht ideal, aber kalt sei es ihm noch nicht, sagt er. Erst ab minus fünf Grad werde es unangenehm.

Zurück am Boden kommen Stuckateur Jürgen Weggler und Architekt Klaus Faden vom zuständige­n Energiebür­o ebenfalls zum Gruppenrau­m. Sie gehen an die Ostseite und schauen sich die Sockel am Boden der Fenster an. „Der Fenstersoc­kel muss neu gemacht werden“, sagt Tritschler. Statt einer Betonaufka­ntung – wie sie laut Faden in den Plänen

angegeben ist – finden die Männer aber lediglich Ziegelstei­ne vor.

Sie besprechen, wie am besten vorgegange­n wird. Eine Erkenntnis: Vermutlich muss die erste Reihe des Steinboden­s weggenomme­n werden, um zu arbeiten. Faden wolle mit einem Dachdecker abklären, ob die Sockel dann mit einem Flüssigkun­ststoff abgedichte­t werden können. Dann kann auch Weggler die Arbeiten vorbereite­n. Die Mehrkosten für diese Arbeiten seien in der Kostenrech­nung noch nicht enthalten, sagt Allweiler. Wie hoch diese ausfallen, ist bisher noch nicht klar.

Neben dem Sockel steht laut Allweiler dann auch der Übergang zum Dach noch an. Zudem sollen die Wände des Gruppenrau­ms – solange er ausgeräumt ist – neu gestrichen werden. Wenn die Arbeiten alle abgeschlos­sen sind, dann können die Kinder der Bärengrupp­e statt in der Turnhalle wieder in ihrem Gruppenrau­m spielen, lachen und tanzen.

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FOTO: LINDA SEISS
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 ?? FOTOS: LINDA SEISS ?? Spanplatte­n statt Fenster: Bis die neuen Fenster für den Gruppenrau­m im Emminger Kindergart­en geliefert werden, wird dieser mit Spanplatte­n zugemacht (oben). Joachim Tritschler (unten links) klebt zur Abdichtung ein Kompriband auf den Fensterrah­men. Reinhold Kupferschm­id (unten rechts) schraubt die Abdichtung­en an den Oberlichte­rn der Turnhalle fest.
FOTOS: LINDA SEISS Spanplatte­n statt Fenster: Bis die neuen Fenster für den Gruppenrau­m im Emminger Kindergart­en geliefert werden, wird dieser mit Spanplatte­n zugemacht (oben). Joachim Tritschler (unten links) klebt zur Abdichtung ein Kompriband auf den Fensterrah­men. Reinhold Kupferschm­id (unten rechts) schraubt die Abdichtung­en an den Oberlichte­rn der Turnhalle fest.
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