Die nächste Station des Papstes: Japan
wird Papst Franziskus Japan besuchen. Sein Besuch steht unter dem Motto „Alles Leben schützen“. Dort wird er neben der Hauptstadt Tokyo auch Hiroshima und Nagasaki besuchen – die Städte, über welche die USA zum Ende des Zweiten Weltkriegs Atombomben abwarf. Außerdem ist ein Treffen Franziskus’ mit Überlebenden der Katastrophen im März 2011 in Nordjapan geplant. Damals starben 19 000 bei einem Erdbeben, einem Tsunami – und dem darauf folgenden Reaktorunfall von Fukushima.
Von den derzeit knapp 127 Millionen Einwohnern Japans sind nur rund 500 000 katholische Christen. Weniger als 40 Prozent der Bevölkerung Japans fühlen sich heute einer der organisierten Religionen zugehörig, die Hauptreligionen sind der Shintoismus und der Buddhismus. Der Shintoismus besteht aus einer Vielzahl von Kulten, Glaubensformen und Göttern, die auf prähistorische Zeiten zurückgehen – während der Buddhismus erst im 6. Jahrhundert vom asiatischen Festland importiert wurde. Der Katholizismus kam 1549 durch den Mitbegründer der Jesuiten und spanischen Missionar Franz Xaver nach Japan. In den Jahrhunderten darauf waren Katholiken zeitweise geduldet, wurden in anderen Phasen aber auch unterdrückt und verfolgt. Nur etwa die Hälfte der Katholiken im Inselreich sind Japaner. Die andere Hälfte besteht aus Gastarbeitern, vor allem von den Philippinen, sowie aus heimgekehrten Nachfahren von Japanern, die vor Generationen der Armut in ihrer Heimat durch Auswanderung nach Peru und Brasilien entflohen waren. Im September dieses Jahres kritisierte der ehemalige katholische Erzbischof von Tokio, Takeo Okada, in einem Brief an den Papst dessen Amtsführung. Der Vatikan, so Okadas Kritik, sei nicht hilfreich gewesen – und habe die Arbeit der Kirche vor Ort sogar behindert. (KNA)