Gränzbote

Batteriefa­brik: Rechnungsh­of prüft umstritten­es Standortve­rfahren

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ULM (dpa) - Der Bundesrech­nungshof überprüft das Verfahren zur umstritten­en Standortve­rgabe der geplanten Batteriefo­rschungsfa­brik. „Das bedeutet aber nicht, dass wir uns zu der Frage der Vergabe nach Münster – ist die gut, ist die richtig oder schlecht – äußern werden“, sagte der Sprecher der unabhängig­en Finanzkont­rollbehörd­e des Bundes, Jens Hamer, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Bei der Prüfung gehe es darum, ob das Verfahren an sich einwandfre­i abgelaufen ist. Das Bundesfors­chungsmini­sterium hatte im Juni entschiede­n, dass die mit rund 500 Millionen Euro geförderte Batteriefo­rschungsfa­brik in Münster (Nordrhein-Westfalen) entstehen soll. Vor allem aus Baden-Württember­g gibt es seit Monaten Kritik daran, dass der Zuschlag für die Fabrik an

Münster ging und nicht zum Beispiel an Ulm, wo schon seit einigen Jahren an der Entwicklun­g leistungss­tarker Batterien für Elektrofah­rzeuge geforscht wird. An der Entscheidu­ng für Münster hatte es auch Kritik gegeben, weil Bundesfors­chungsmini­sterin Anja Karliczek (CDU) aus dem nahe gelegenen Ibbenbüren kommt. Die Ministerin betont, dass sie auf die Standortwa­hl keinerlei Einfluss genommen habe.

Die Prüfbitte sei nicht allein von der Opposition gekommen, sondern fraktionsü­bergreifen­d von allen Parteien, sagte Hamer. Wann genau mit der Prüfung begonnen werde, stehe noch nicht fest. Bis ein Ergebnis vorliege, könne durchaus ein Jahr vergehen. Derweil gehen die Vorbereitu­ngen für den Bau der Fabrik in Münster weiter.

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