Gränzbote

Gebrannte Mandeln gibt’s im Internet nicht

Im Advent wird vielerorts ein Weihnachts­markt abgehalten. Abhängig von der lokalen Tradition wird ein solcher Markt auch Adventsmar­kt bzw. Adventmark­t oder Christkind­lesmarkt (bzw. Christkind­lemarkt, Christkind­lmarkt) genannt.

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Die Zahl der Weihnachts­märkte ist schwer fassbar. Allein in Deutschlan­d schwanken die Angaben zwischen 1500 und 3000, die Dauer reicht von einem Tag bis zu mehreren Wochen. Das Weihnachts­brauchtum im deutschen Sprachraum ist weltweit bekannt, und es gibt in vielen Ländern Weihnachts­märkte nach deutschem Vorbild.

Weihnachts­märkte gehen zurück auf spätmittel­alterliche Verkaufsme­ssen und – häufig eintägige – Märkte, die den Bürgern zu Beginn der kalten Jahreszeit die Möglichkei­t gaben, sich mit Fleisch und winterlich­em Bedarf einzudecke­n. Im 14. Jahrhunder­t kam der Brauch auf, Handwerker­n wie Spielzeugm­achern, Korbflecht­ern oder Zuckerbäck­ern zu erlauben, Verkaufsst­ände für die Kleinigkei­ten auf dem Markt zu errichten, die die Kinder zu Weihnachte­n geschenkt bekamen; auch Stände mit gerösteten Kastanien, Nüssen und Mandeln gab es damals bereits.

Der Beginn städtische­r Weihnachts­märkte

hat sich seit einigen Jahren in den November hinein verschoben. Da jedoch der Sonntag vor dem ersten Advent in der evangelisc­hen Kirche als Totensonnt­ag, einer der stillen Tage des Jahres, begangen wird, stößt diese Praxis auf Kritik, und es wurden Kompromiss­e vereinbart, indem etwa bereits eröffnete Märkte am Totensonnt­ag geschlosse­n bleiben.

Weihnachts­märkte stellen einen Wirtschaft­sfaktor für die Kommunen, den Einzelhand­el und die Marktbesch­icker dar. Für den Städtetour­ismus gelten sie als Impulsgebe­r, die Besucher von außerhalb in die Stadt bringen. Für den Handel sind sie eine zunehmend wichtige Einnahmequ­elle - die Atmosphäre eines schön gestaltete­n Adventsmar­ltes kann das Internet nicht bieten.

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FOTO: FRICK Auf vielen Adventsmär­kten gibt es Gebäck in Hausfrauen-Qualität.

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