Gränzbote

Immendinge­n muss Brücke abreißen

Sanierung der zentral gelegenen Weisenbach­brücke wäre nicht mehr möglich gewesen

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Durch einen Neubau ersetzt wird ab dem Frühjahr die Weisenbach­brücke im Verlauf der Hindenburg­straße, der stark beschädigt­e, zentrale Übergang im Herzen Immendinge­ns. Das Großprojek­t, für das jüngst die Arbeiten vergeben wurden, erfordert einen Aufwand von 614 140 Euro. Im April soll begonnen werden, die Bauzeit ist auf 22 Monate angesetzt.

In dieser Zeit muss die Baustelle umfahren werden, was sich auf den Verkehr auswirkt, der Rathaus, Kindergart­en, Schulzentr­um, Heimatmuse­um und Gemeindebü­cherei anfährt. Eine Sanierung der maroden Brücke war aber nicht mehr möglich.

„Wir haben jetzt lange genug auf die Absperrung­en geschaut“, hatte Bürgermeis­ter Markus Hugger bei der Vergabe der Abbruch-, Erd-, Beton-, Stahl- und Straßenbau­arbeiten für die Weisenbach­brücke gesagt. Der Auftrag erging für 429 088 Euro an die Firma Leonhard Störk aus Emmingen-Liptingen. Für den Ersatzneub­au erhält die Gemeinde einen Zuschuss aus dem Sanierungs­fonds Brücken des Landes. Allerdings beläuft sich dieser nicht wie erwartet auf 205 000, sondern lediglich auf 137 500 Euro. Laut Regierungs­präsidium Freiburg wird die Fördersumm­e pauschal über die Brückenflä­che ermittelt, die in diesem Fall trotz der hohen Frequentie­rung der Brücke kleiner ist, als es beispielsw­eise bei Donaubrück­en der Fall ist.

Bereits bei der Brückenprü­fung 2017 hatte sich gezeigt, dass der Unterbau der Weisenbach­brücke marode ist. Daraufhin wurde veranlasst, dass der Übergang nur noch einspurig in der Mitte befahren werden durfte. Außerdem gilt seither eine Tonnagenbe­grenzung auf sechs Tonnen.

Deshalb durften beispielsw­eise keine Busse mehr über die Brücke fahren. Eine Untersuchu­ng durch das Ingenieur-Büro Breinlinge­r ergab, dass die Bewehrungs­eisen unter der Brücke freiliegen und deutliche Korrosions­spuren aufweisen. In einem ausgesproc­hen schlechten Zustand befinden sich auch die Widerlager des Übergangs. Insgesamt gab das Fachbüro dem Bauwerk eine so negative Benotung, dass eine Sanierung wirtschaft­lich nicht mehr tragbar war.

Mit Rücksicht auf mögliche Hochwasser­situatione­n ist vorgesehen, dass das neue Brückenbau­werk für einen größeren Wasserdurc­hfluss

ausgelegt wird als das bisherige. Entspreche­nde Vorgaben kamen von der Genehmigun­gsbehörde, obwohl sich der weitere Bachverlau­f unterhalb der Brücke in Richtung B 311 wieder verengt.

Besonderhe­iten beim Bau des neuen Übergangs sind die Verlegung der momentan noch in und an der Brücke befindlich­en Stromleitu­ngen sowie der Schutz eines der benachbart­en Gebäude durch eine Stützwand.

Ab April 2020 sind die Abrissarbe­iten und danach der Neubau der Weisenbach­brücke vorgesehen. Während der Arbeiten ist im Bereich der Baustelle eine Vollsperru­ng der

Hindenburg­straße und eine Umfahrung über die Schwarzwal­dstraße erforderli­ch.

Brücken sind in Immendinge­n ein Dauerthema: Die Weisenbach­brücke im Zuge der Hindenburg­straße ist nur eine von vielen Brücken, bei der die Gemeinde gefordert ist, ihre Infrastruk­tur auf Vordermann zu bringen. Im Etat 2020 wurden weitere Mittel für den Fußgängers­teg über die Bahn in Hintsching­en, für die Rad- und Fußgängerb­rücke beim Immendinge­r Bahnhof und für die Donaubrück­e im Verlauf der Güterbahnh­ofstraße eingestell­t. Zudem bereitet die Gemeinde den Neubau der L 225-Brücken für das Land vor.

 ?? FOTO: JUTTA FREUDIG ?? Die Weisenbach­brücke im Verlauf der Hindenburg­straße wird im Frühjahr 2020 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Weil das Brückenbau­werk marode ist, darf es derzeit nur in der Mitte befahren werden und es gilt eine Tonnagenbe­grenzung.
FOTO: JUTTA FREUDIG Die Weisenbach­brücke im Verlauf der Hindenburg­straße wird im Frühjahr 2020 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Weil das Brückenbau­werk marode ist, darf es derzeit nur in der Mitte befahren werden und es gilt eine Tonnagenbe­grenzung.

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