Gränzbote

Kampf dem Holzwurm

Die Stadt plant, die Schädlinge im Pfarrhaus Eßlingen mit Hitze zu beseitigen.

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN-ESSLINGEN - Im Pfarrhaus Eßlingen geht es bald heiß her. Um den Befall durch den Holzwurm (wir haben berichtet) zu beseitigen, wird dem Schädling in den nächsten Monaten mit Hitze zugesetzt. Parallel dazu wird über die spätere Nutzung des denkmalges­chützten Gebäudes im Eßlinger Ortskern nachgedach­t.

In einer vorherigen Sitzung des Eßlinger Ortschafts­rates war darüber informiert worden, dass es im Pfarrhaus einen Befall durch den Holzwurm gibt. Eine Tatsache, die die Stadtverwa­ltung nicht verwundert. „Wir wussten, dass das Gebäude in einem schlechten Zustand ist“, erklärt Stadtsprec­her Arno Specht. Deshalb sei der Preis, den die Stadt mit der katholisch­en Kirche für den Verkauf ausgehande­lt hatte, auch so niedrig gewesen. Für 30 000 Euro hatte die Stadt das Anwesen neben der Pfarrscheu­er und der Kirche gekauft.

„Der Grund, warum wir das Haus gekauft haben, war nicht, dass wir eine super Immobilie bekommen. Sondern, dass wir ein wichtiges Haus für die Entwicklun­g des Ortes Eßlingen erwerben“, betont Specht. Deshalb hat man die länger bekannten und „beträchtli­chen Vorkommen“des Holzwurms, wie es Eßlingens Ortsvorste­her Hartmut Wanderer umschreibt, wohl auch hingenomme­n. Ein Gutachten, das der Stadt bereits vorliegt, sieht den „leichten Anobien- und stärkeren Hausbockbe­fall“allerdings auch als nicht besorgnise­rregend an.

Der Moment, wann den holzzerstö­renden Insekten ein Ende gesetzt wird, rückt jedenfalls bereits näher. Momentan wird das Pfarrhaus komplett vom Bauhof ausgeräumt. „Da hat sich in den Jahrzehnte­n doch einiges angesammel­t“, sagt Specht. Dann soll das Haus mit einer Folie umhüllt und auf 54 Grad Celsius aufgeheizt werden. „Diese Temperatur wird über einen definierte­n Zeitraum

aufrechter­halten. Durch diese Methode werden alle vorhandene­n Schädlinge im Gebäude abgetötet“, sagt Specht und verweist darauf, dass diese Methode im Denkmalsch­utz häufig angewendet werde. „Das ist ein anerkannte­s Verfahren, um Schädlinge möglichst substanzsc­honend abzutöten“, erklärt der Stadtsprec­her.

Wie es mit dem Pfarrhaus weitergeht, ist noch nicht geklärt. Laut Specht hat die Stadtverwa­ltung 10 000 Euro für eine Machbarkei­tsstudie in den Haushalt eingestell­t. Diese soll klären, was in dem Haus auch unter Denkmalsch­utzaspekte­n möglich ist. Diese Expertenme­inung, erläutert Specht, sei dann die Grundlage für die Beteiligun­g der

Eßlinger Bürger. Das ist bei der Entwicklun­g des Ortes der Stadtverwa­ltung wichtig. „Wir wollen uns gemeinsam mit Gemeindera­t und den Bürgern Gedanken machen, wie es mit dem Pfarrhaus weitergeht“, sagt der Stadtsprec­her. Eine Sanierung ist erst angedacht, wenn die spätere Nutzung weitgehend geklärt ist.

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ARCHIVFOTO: MATTHIAS JANSEN
 ?? ARCHIVFOTO: MATTHIAS JANSEN ?? Das Pfarrhaus Eßlingen (links) wird derzeit vom Bauhof ausgeräumt. Zeitnah soll der Holzwurm durch Hitze bekämpft werden.
ARCHIVFOTO: MATTHIAS JANSEN Das Pfarrhaus Eßlingen (links) wird derzeit vom Bauhof ausgeräumt. Zeitnah soll der Holzwurm durch Hitze bekämpft werden.

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