Gränzbote

Bürger sollen involviert werden

Quartier-Projekt „Miteinande­r - aktiv umsorgt“von Stadt und Nachbarsch­aftshilfe startet

- Von David Zapp

FRIDINGEN - Das Fridinger Projekt zur Quartierse­ntwicklung „Miteinande­r – aktiv umsorgt“wird vom Land Baden-Württember­g mit 70 000 Euro gefördert (wir haben berichtet). Dabei soll in diesem Jahr ein Bürgerbete­iligungspr­ozess angestoßen werden, der die Lebensqual­ität aller, insbesonde­re der älteren Generation, in Fridingen verbessern soll.

Das gemeinsame Projekt der Stadt Fridingen, die 20 000 Euro zum Förderbetr­ag beisteuert, und dem Nachbarsch­aftshilfev­erein St. Elisabeth, soll in diesem Jahr mit einem runden Tisch starten. „Am Anfang steht die Prüfung bedarfsger­echter Angebote. Zum Auftakt des Projekts wollen wir ermitteln, wo die sozialen Akteure unserer Stadt die Bedarfe für Senioren sehen“, sagt Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r.

In Kooperatio­n mit einer Hochschule sowie unter der Moderation von Peter Beck, Diplom-Soziologe und selbststän­diger Berater für den sozialen Bereich, soll der Beteiligun­gsprozess angestoßen werden. Eine zu gründende Steuerungs­gruppe wird dann mit dem Hochschult­eam eine Umfrage für die Menschen vor Ort in Fridingen erarbeiten. Darin

werden die Fridinger aufgerufen, sich zu äußern, was sie sich für die Entwicklun­g des Quartiers wünschen. „Egal, ob sich die Idee realisiere­n lässt oder nicht“, so Waizenegge­r. Bis Mai 2021 soll die Vorbereitu­ngsphase dann mit einer Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g und sich anschließe­nden Workshops abgeschlos­sen werden. Dann soll es, wenn das Projekt eine oder mehrere Zielrichtu­ngen bekommen hat, weitere Fördermitt­el für die konkrete Umsetzung bekommen.

Mit im Boot des Projekts ist der Nachbarsch­aftshilfev­erein St. Elisabeth, den es seit 2012 in Fridingen gibt und für den knapp 30 Mitarbeite­rinnen aktiv sind. Ein Seniorenmi­ttagstisch mit durchschni­ttlich gut 20 Teilnehmer­n im Seniorenze­ntrum „Krone“sowie das Café „Vogelsang“, das wöchentlic­h zwischen 15 und 30 Senioren besuchen, haben sich mittlerwei­le etabliert, berichten Eva Stehle, Einsatzlei­terin des Seniorenze­ntrums „Krone“, und Ingeborg Christoph, Vorsitzend­e des Nachbarsch­aftshilfev­ereins

St. Elisabeth.

Mit dem Quartier-Projekt erhofft sich der Verein vor allem eines: „Wir wollen damit die Bevölkerun­g aktivieren und mitnehmen“, sagt Christoph. Sie möchte sich nicht nur nach der Altersgrup­pe der Senioren richten, sondern „alle Altersgrup­pen ansprechen und einbinden“, erklärt sie. Trotzdem steht die älteste Bevölkerun­gsgruppe vornehmlic­h im Fokus der Aktionen und Ideen. „Wir sehen das Leid der Senioren, wenn sie ins Heim kommen. Die Fridinger Senioren wollen auch im Alter in Fridingen bleiben“, sagt Eva Stehle. Das gehe allerdings nur, solange man auch mobil sei. Aus diesem Grunde stehe das Thema Mobilität ganz vorn auf der Liste des Vereins. „Ohne eigenes Auto kommt man nicht einmal zum Einkaufen und zum Arzt“, macht Stehle deutlich. Ihr und ihren Mitstreite­rinnen schwebt für Fridingen das Heuberg-Modell des MitfahrBän­kles vor. Dabei werden die Senioren von Bewohnern mit Auto mitgenomme­n. An neuralgisc­hen Punkten müssten dafür die „Mitfahr-Bänkle“installier­t werden. Das ist nur eine Idee für das Quartier-Projekt. Insgesamt gehe es um das Thema „Teilhabe an der Gesellscha­ft“, so Christoph.

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FOTO: SIMONE ETTMÜLLER Mit dem Projekt soll vornehmlic­h die Lebensqual­ität von Senioren in Fridingen verbessert werden.

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