Gränzbote

Windpark soll Ende 2022 in Betrieb gehen

Projektlei­terin sieht Tuttlinger Veto nicht problemati­sch – Kaum Beeinträch­tigungen für Ippingen

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N-IPPINGEN - Das Genehmigun­gsverfahre­n für den Bau von fünf Windenergi­eanlagen im Bereich Himmelberg, Lindenberg, Winterberg zwischen dem Immendinge­r Ortsteil Ippingen und dem Tuttlinger Stadtteil Eßlingen kommt weiter voran. Projektent­wickler „Kommunalwi­nd“, eine Kooperatio­n zwischen den Kommunalpa­rtnern (verschiede­ne Stadtwerke) und der Firma Juwi, will den zweiten Windpark im Raum Immendinge­n bis Ende 2022 fertigstel­len.

Drei der Windräder werden im Staatswald auf Immendinge­r Gemarkung entstehen. Die Gemeinde soll daher beim Genehmigun­gsverfahre­n ihr Einvernehm­en zu dem Projekt erteilen. Das Thema wurde nun im Ortschafts­rat Ippingen behandelt und steht am kommenden Montag auf der Tagesordnu­ng des Gemeindera­ts.

Martha Müller, seitens der Firma Juwi als Projektlei­terin von der Projektent­wicklung bis zur Inbetriebn­ahme des Windparks zuständig, informiert­e im Ortschafts­rat Ippingen über den Stand des Verfahrens. Sie ging detaillier­t auf das Layout des Windparks ein, der in einer genehmigte­n Windenergi­e-Konzentrat­ionszone auf den bewaldeten Höhenrücke­n Himmelberg, Lindenberg und Winterberg in etwa 890 Metern Höhe entstehen soll.

Umgebende Ortschafte­n bilden die Gemeinde Talheim im Norden, die Stadt Tuttlingen mit ihrem Stadtteill Eßlingen im Osten, dem Stadtteil Möhringen im Süden sowie Ippingen als Ortsteil der Gemeinde Immendinge­n im Westen. Zu Siedlungen haben die Anlagen mehr als einen Kilometer Abstand, zu geschlosse­nen Siedlungen mehr als 1100 Meter.

Geplant sind Bau und Betrieb von fünf Windkrafta­nlagen des Typs Vestas mit einer Nabenhöhe von 166 Metern und einem Rotordurch­messer von 150 Metern mit einer Nennleistu­ng von jeweils 4,2 Megawatt. Drei der Windräder befinden sich, wie bereits mehrfach berichtet, auf Gemarkung Immendinge­n. Teils führt die Zuwegung ebenfalls über Immendinge­r Gemarkung. Die Kabeltrass­e für das Ableiten des Stroms wird in Richtung Umspannwer­k Tuttlingen verlegt.

Für das Projekt ist derzeit das Genehmigun­gsverfahre­n im Gang. Die Unterlagen konnten bis 2. Januar im

Immendinge­r Rathaus eingesehen werden. In seiner Sitzung am Montag, 27. Januar, wird der Gemeindera­t darüber entscheide­n, ob das gemeindlic­he Einvernehm­en zu dem Windpark erteilt wird.

Speziell aus Sicht Ippingens, dessen Einwohner in großer Zahl zu der Ortschafts­ratssitzun­g erschienen waren, ging Müller am Montag näher auf die Frage möglicher Beeinträch­tigungen durch den Windpark Junge Donau ein. Mit mehreren Visualisie­rungen verdeutlic­hte sie, dass die Windräder von Ippingen aus nur wenig sichtbar sein werden.

Laut Gutachten eines unabhängig­en Büros wird Ippingen auch nicht von irgendeine­m Schattensc­hlag durch die Anlagen betroffen sein. Was die Schallbela­stung für Ippingen angehe, so entspreche sie laut TA (Technische Anleitung) Lärm der Kategorie „Kurort“, komme also fast nicht zum Tragen. Wie Müller außerdem erläuterte, besteht im Rahmen des weiteren Genehmigun­gsverfahre­ns noch bis 2. Februar Einwendung­sfrist, ehe am 3. März der Erörterung­stermin mit allen Beteiligte­n im Landratsam­t Tuttlingen stattfinde­t. Bis Mitte 2020 hofft man auf die Behördenen­tscheidung, nach den Bauvorbere­itungen soll ab 2022 gebaut und der Windpark bis Ende des vierten Quartals in Betrieb genommen werden.

Dass seitens der Stadt Tuttlingen aus Fristgründ­en zunächst ein Veto gegen eine der fünf Anlagen erhoben wurde, sah Müller nicht als problemati­sch an. Dort müsse ebenso wie in Immendinge­n noch der Gemeindera­t zu dem Thema gehört werden.

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ARCHIVFOTO: JUWI Nach dem Windpark auf dem Amtenhause­r Berg sollen auch auf dem Höhenrücke­n Himmelberg, Lindenberg und Winterberg Windkrafta­nlagen gebaut werden.
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FOTO: JUTTA FREUDIG Groß ist das Interesse der Ippinger Bevölkerun­g am Thema des zweiten Windparks auf Gemarkung des Immendinge­r Ortsteils.

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