Supermarkt-Fleisch oft aus problematischer Tierhaltung
HAMBURG (AFP) - Frisches Fleisch im Supermarkt stammt einem Bericht zufolge zu fast 90 Prozent aus problematischer Tierhaltung. Eine Untersuchung der Umweltorganisation Greenpeace bei neun großen Ketten habe ergeben, dass rund 88 Prozent des Frischfleisches aus „prekären Viehhaltungsbedingungen“kam, berichtete der „Spiegel“am Freitag vorab. Unter den untersuchten Lebensmittelhändlern waren demnach Aldi, Lidl, Rewe und Edeka. Konsumenten würden fast nur Produkte aus qualvoller Billigproduktion angeboten, sagte die Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Stephanie Töwe dem Magazin. „Von Tierwohl reden, aber das Sortiment mit Tierleid-Produkten zu bestücken, statt Bauern faire Preise für eine bessere Produktion zu zahlen, das passt nicht zusammen.“
Klaus-Michael Debatin, Vizepräsident der Universität Ulm
So wie Debatin sieht das auch Otto Sälzle. Der ehemalige Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ulm ist heute geschäftsführender Vorstand des Biopharmacluster South Germany, ein Netzwerk von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Sälzle sagt: „Baden-Württemberg ist ein Automobilstandort. Die Biotechnologie ist nicht sichtbar genug.“
Das will er ändern. Größtes Problem: In der prosperierenden Region Oberschwaben mit Vollbeschäftigung für eine stark wachsende Branche wie die Biotechnologie ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Zwar verlassen jedes Jahr rund 1000 Absolventen mit für die Biotechnologie infrage kommenden Fachrichtungen die Uni Ulm und die beiden Hochschulen Ulm und Biberach. Die akademischen Stellen ließen sich damit besetzen.
Doch anerkannte Biotech-Spezialisten mit Berufserfahrung nach Oberschwaben zu locken sei schon schwieriger. „Wenn man auf Weltni