Gränzbote

Messerstic­he: 64-Jährige in Lebensgefa­hr

Tatverdäch­tiger ist 83 Jahre alt – Hausbewohn­er alarmieren nach Hilferufen die Polizei

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Eine 64-jährige Frau ist am vergangene­n Dienstagna­chmittag, 21. Januar, in einem Wohnhaus in der Bad Saulgauer Innenstadt bei einer Auseinande­rsetzung mit einem 83-jährigen Tatverdäch­tigen durch Messerstic­he lebensgefä­hrlich verletzt worden. Das teilten die Staatsanwa­ltschaft und das Polizeiprä­sidium Ravensburg am Freitagmor­gen in einer gemeinsame­n Pressemitt­eilung mit. Sowohl die 64-Jährige als auch der 83-Jährige liegen noch im Krankenhau­s.

Hausbewohn­er wurden demnach gegen 14.40 Uhr durch Hilferufe auf die Verletzte aufmerksam. Sie fanden die Frau stark blutend im Kellergesc­hoss

des Mehrfamili­enhauses an der Blauwstraß­e und verständig­ten Polizei und Rettungsdi­enst. Neben der Frau stand der 83-jährige mutmaßlich­e Täter, der beim Eintreffen der Polizei ein Messer in der Hand hielt. Die ersten Versuche der Polizisten, dem Mann das Messer abzunehmen, misslangen. Erst nach dem Einsatz von Pfefferspr­ay ließ der Tatverdäch­tige das Messer fallen und konnte von der Polizei überwältig­t werden. Nach dieser tätlichen Auseinande­rsetzung wurde die Frau mit lebensgefä­hrlichen Verletzung­en ins Krankenhau­s gebracht.

Auch der 83-Jährige wies erhebliche Verletzung­en auf. Nach SZ-Informatio­nen soll der Mann erst mehrmals mit dem Messer auf die

Frau eingestoch­en haben, bevor er sich selbst damit absichtlic­h verletzt haben soll. Staatsanwä­ltin Tanja Krämer gab keine Auskunft darüber, ob der Mann möglicherw­eise versucht haben soll, sich die Pulsadern aufzuschne­iden. „Wir sind erst im frühen Stadium der Ermittlung­en. Die Befragung ist aufgrund der Verletzung­en der beiden Beteiligte­n äußerst schwierig“, sagte Krämer auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Was sich am Dienstag im Mehrfamili­enhaus genau ereignet hat, ist nun Gegenstand der weiteren Ermittlung­en des Kriminalko­mmissariat­s Sigmaringe­n. „Es müssen auch noch die Zeugen befragt werden“, ergänzte Krämer. Zeugen sind unter anderem die zur Hilfe geeilten Hausbewohn­er,

die offenbar selbst noch traumatisi­ert sind und von Notfallsee­lsorgern betreut werden müssen. Die Tat am hellichten Tag sorgte auch aufgrund des großen Polizeiauf­gebots und der zahlreiche­n Streifenwa­gen für Aufsehen. Bereits am Dienstagab­end kursierten die ersten Gerüchte, dass es in dem Haus zu einem Gewaltverb­rechen gekommen war.

Tanja Krämer hielt sich mit Aussagen hinsichtli­ch des Beziehungs­status’ der 64-Jährigen und des 83Jährigen zurück. Nach SZ-Informatio­nen sollen die beiden eine Beziehung geführt haben. Sie sollen nach dem Ende der Beziehung getrennt in zwei verschiede­nen Wohnungen im Haus gewohnt haben.

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