Gränzbote

IC entgleist auf dem Weg nach Stuttgart

Passagiere mussten mit Ersatzbuss­en zum Ziel gebracht werden

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HORB (sbo) – Der Inter-City (IC) 2382 von Konstanz nach Stuttgart ist am Donnerstag­abend um kurz nach 20 Uhr mit zwei Waggons kurz vor dem Horber Bahnhof aus den Gleisen gesprungen. Rund 100 Reisende kamen mit dem Schrecken davon. Es war wohl nur der geringen Geschwindi­gkeit zu verdanken, dass nicht mehr passierte. Das sagt auch Dieter Hutt, Pressespre­cher der Bundespoli­zei Offenburg: „Wäre der Zug schneller gewesen, wäre es möglicherw­eise nicht so glimpflich ausgegange­n. In anderen Fällen mit höherer Geschwindi­gkeit hat es Verletzte oder sogar Tote gegeben.“

Der Unfall passierte auf Höhe des Horber Stellwerks II. Ob an dieser Stelle ein Problem vorlag, konnte die Deutsche Bahn noch nicht bestätigen. Ein Bahnsprech­er erklärte vor Ort: „Die Eisenbahnu­ntersuchun­gsstelle hat vor Ort ermittelt und wird nun die Ergebnisse auswerten. Bitte haben Sie Verständni­s, dass wir zu diesem Zeitpunkt zur Unfallursa­che noch nichts sagen können. Wir ermitteln in alle Richtungen.“Bahnunfäll­e dieser Art würden sehr selten passieren.

Die Bergungsar­beiten dauerten im Laufe des Nachmittag­s immer noch an. Zunächst war laut Notfallman­ager der Deutschen Bahn überlegt worden, ob ein Kran zum Einsatz kommen müsste. „Da hätten wir aber secheinhal­b Stunden warten müssen, bis der Kran aus Wanne-Eickel bei uns eingetroff­en wäre.“Deshalb griff man auf einem Einsatzzug der Notfalltec­hnik zurück. Nun sollen mittels Hydraulik die beiden Waggons wieder auf die Gleise gehoben werden.

Danach müsse man untersuche­n, ob das Gleisbett und die Oberleitun­g zu Schaden gekommen seien. Die Evakuierun­g der Fahrgäste am Donnerstag­abend habe hervorrage­nd geklappt, berichtet Bundespoli­zei-Sprecher

Hutt. Unter anderem hatte das DRK Kreis Freudensta­dt die Passagiere versorgt. Auch die Feuerwehr Horb war schnell vor Ort. Ersatzbuss­e hätten die Reisenden an ihr Ziel gebracht. Der Bahnverkeh­r habe auf einem Gleis bereits um 23.30 Uhr wieder stattfinde­n können, wie der Bahnsprech­er berichtet. „Mit kleineren Verzögerun­gen müssen Bahnreisen­de während der Bergungsar­beiten rechnen.“

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FOTO: SBO/GANSWIND Nur weil der Zug so langesam gefahren ist, ist nichts Schlimmere­s passiert.

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