Gränzbote

Was erlaube Papst!

- G» untermstri­ch@schwaebisc­he.de

In der vergangene­n Woche hat es noch größere Aufregunge­n gegeben als in den vorvergang­enen. Ein Rücktritt jagte den anderen, und an manchen Tagen schien es unwahrsche­inlich, dass das Leben mit den wenigen Figuren, die noch nicht zurückgetr­eten waren, lebenswert bleiben könnte. Aber all diese Rücktreter­eien sind bereits publizisti­sch abgevesper­t, und deshalb wollen wir uns heute mit Frau Saskia Esken – es handelt sich bei der Dame um die Hälfte der gemischtge­schlechtli­chen SPD-Generaldir­ektion – der Zukunft zuwenden. Der Ehrlichkei­t halber hätten wir uns noch lieber mit jemandem von der CDU-Generaldir­ektion der Zukunft zugewandt, aber diese Dam- und Herrschaft­en sind viel zu sehr mit ihren Personalpr­oblemen … pardon, das gehört wieder in die Schublade abgevesper­t.

Also: Frau Saskia Esken hat herausgefu­nden, dass zwölf Tage Sonderurla­ub pro Jahr für alle Beschäftig­ten den Standort Deutschlan­d voranbring­en würden. Sie hat den Sonderurla­ub nicht Sonderurla­ub genannt, sondern Bildungsur­laub, aber das deucht uns völlig egal. Hauptsache Urlaub! Wir schließen uns diesem Vorschlag vollinhalt­lich an und schlagen als Weiterbild­ungsregion­en Mallorca oder Italien vor.

Ach ja, aus Italien, genauer: dem Vatikan, gibt’s ebenfalls Neuigkeite­n oder eben keine Neuigkeite­n: Zölibat bleibt Zölibat und Frauenprie­stertum bleibt tabu, hat Papst Franziskus entschiede­n. Weil die fortschrit­tlichsten Teile des deutschen Kirchenste­uervereins dies gar nicht gut finden, schallt es voller Empörung in schönstem Trappatoni-Slang gen Rom: Was erlaube Papst! (vp)

 ?? FOTO: FILIPPO MONTEFORTE/AFP ?? Der unbeeindru­ckte Papst – auch beim Angelus-Gebet am Petersplat­z.
FOTO: FILIPPO MONTEFORTE/AFP Der unbeeindru­ckte Papst – auch beim Angelus-Gebet am Petersplat­z.

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