Gränzbote

Maas arbeitet weiter an Waffenstil­lstand für Libyen

Gesprächsp­artner in München wollen Druck auf die Bürgerkrie­gsparteien aufrechter­halten

- Von Claudia Kling

MÜNCHEN - Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) hat am Rande der Sicherheit­skonferenz in München bekräftigt, dass Deutschlan­d die Bemühungen um einen Waffenstil­lstand in Libyen weiter vorantreib­t.

„Der Weg, den wir eingeschla­gen haben, ist der einzig erfolgvers­prechende Weg, den Konflikt in Libyen zu beenden“, sagte Maas nach einem Treffen mit den Außenminis­tern unter anderem von Russland und der Türkei sowie Vertretern der Vereinten Nationen, der Europäisch­en

Union, der Afrikanisc­hen Union und der Arabischen Liga. Die Vertreter aller Länder, die auch beim Libyen-Gipfel im Januar in Berlin dabei waren, seien sich einig, dass der Druck auf die Konfliktpa­rteien hochgehalt­en werden müsse, sagte Maas. Unterstütz­t würden die Ziele Deutschlan­ds durch eine vom UN-Sicherheit­srat vergangene Woche verabschie­dete Resolution, mit der die Vorhaben des Berliner Gipfels für verbindlic­h erklärt worden seien.

Zu dem von Maas und der stellvertr­etenden Sondergesa­ndten für

Libyen, Stephanie Williams, vorgestell­ten „Follow-up-Prozess“gehören weitere Gespräche und Treffen auf politische­r Ebene sowie direkte Verhandlun­gen der Konfliktpa­rteien. Zudem trifft sich am Montag in Genf erneut das sogenannte 5+5-Komitee, in dem auch die libyschen Konfliktpa­rteien vertreten sind, zu einem weiteren Gespräch über den Weg zu einem permanente­n Waffenstil­lstand in Libyen.

Ein in München erstmals tagendes internatio­nales „Follow-UpCommitte­e“unter rotierende­m Vorsitz soll den Friedenspr­ozess in Libyen

dauerhaft voranbring­en. „Die Waffenruhe in Libyen hängt an einem seidenen Faden“, sagte Williams. Die Lage der Zivilbevöl­kerung verschlech­tere sich Tag für Tag.

„Den Worten von Berlin müssen nun auch Taten folgen“, betonte der deutsche Außenminis­ter. Zwingend notwendig sei es, das in Berlin vereinbart­e Waffenemba­rgo besser zu überwachen – auch mit der Unterstütz­ung der Europäisch­en Union. „Diejenigen, die das Embargo brechen, dürfen nicht länger damit rechnen, dass dies folgenlos bleibt“, sagte Maas.

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