Gränzbote

Festnahmen nach Eklat in Wahlkampf um Pariser Rathaus

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PARIS (dpa) - Nach einem Eklat um Sex-Videos und dem folgenden Rückzug des Pariser Bürgermeis­ter-Kandidaten Benjamin Griveaux sind ein russischer Aktionskün­stler und dessen Partnerin festgenomm­en worden. Beide würden wegen des Verdachts der Verletzung der Privatsphä­re und der unerlaubte­n Veröffentl­ichung sexueller Bilder befragt, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Sonntag mit. Griveaux, ein Vertrauter von Staatspräs­ident Emmanuel Macron, hatte sich nach der Veröffentl­ichung der Videos aus dem Rennen um das Pariser Rathaus zurückgezo­gen und am Samstag Strafanzei­ge gestellt.

Der russische Aktionskün­stler Pjotr Pawlenski hatte behauptet, die Videos verbreitet zu haben. Er war am Samstag – zunächst allerdings in einer anderen Sache – in Polizeigew­ahrsam genommen und vernommen worden. Nachdem seine Lebensgefä­hrtin im Zusammenha­ng mit den Videos festgenomm­en wurde, ordnete die Staatsanwa­ltschaft an, auch ihn zu dem Sachverhal­t zu befragen.

Eine Webseite hatte am Mittwoch Screenshot­s von anzüglich erscheinen­den Chatnachri­chten veröffentl­icht, die angeblich von Griveaux stammen. Griveaux war im vergangene­n Jahr als Macrons Regierungs­sprecher zurückgetr­eten, um Pariser Bürgermeis­ter zu werden. In Umfragen hatte der 42-Jährige von der Präsidente­npartei La République en Marche zuletzt eher schwach abgeschnit­ten. Für Macrons Partei will nun Gesundheit­sministeri­n Agnès Buzyn als Bürgermeis­terin kandidiere­n.

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