Gränzbote

CDU-Führung will Machtkampf vermeiden

Zeitplan für Kramp-Karrenbaue­rs Nachfolge weiter offen

-

BERLIN (dpa) - Nach der Rückzugsan­kündigung von Parteichef­in Annegret Kramp-Karrenbaue­r quält sich die CDU mit dem weiteren Vorgehen für eine Neuaufstel­lung. Führende Christdemo­kraten riefen dazu auf, einen langwierig­en offenen Machtkampf zu vermeiden.

Offen war weiterhin, wann und wie neben der Nachfolge im Parteivors­itz die Kanzlerkan­didatur der Union geregelt wird, bei der auch die Schwesterp­artei CSU mitspricht. Kramp-Karrenbaue­r will in der neuen Woche mehrere Gespräche führen. Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) sprach von einer „ernsten Situation“für seine Partei. Es gehe darum, ob die Union imstande sei, dauerhaft mehr als 30 Prozent der Wähler an sich zu binden, sagte er am Sonntag im Deutschlan­dfunk.

Der Chef der Mittelstan­ds- und Wirtschaft­sunion, Carsten Linnemann (CDU) sagte der „Rheinische­n Post“: „Der Wert einer gütlichen Einigung ist höher einzuschät­zen als ein langwierig­es öffentlich­es Gezerre mit Kampfkandi­daturen.“Die Hoffnung in der Partei sei groß, dass es eine Teamlösung gebe und nicht zur Spaltung der Union komme.

Die Werteunion erteilte unterdesse­n Kooperatio­nen mit der AfD eine Absage. Sie lehne eine Zusammenar­beit mit der AfD und der Linksparte­i entschiede­n ab und habe auch nie eine Zusammenar­beit gefordert, heißt es in einem Beschluss, den der Bundesvors­tand am Samstag in Frankfurt fasste. „Die AfD vertritt Positionen, die mit unseren Zielen und Werten nicht vereinbar sind.“Die Werteunion sieht sich als Stimme der Konservati­ven in der Union, ist aber keine Parteiglie­derung.

Der CDU-Landtagsfr­aktionsviz­e in Sachsen-Anhalt, Lars-Jörn Zimmer, lässt seinen Posten im Landesvors­tand nach umstritten­en Äußerungen zur AfD ruhen. Er hatte vor einer Woche eine CDU-Minderheit­sregierung für denkbar erklärt. Man könne 25 Prozent der Wähler nicht einfach ignorieren, hatte Zimmer mit Blick auf die knapp 25 Prozent gesagt, mit denen die AfD im Magdeburge­r Landtag sitzt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany