Gränzbote

Narrengeri­cht verurteilt Markus Hugger

Immendinge­r Zunftball mit über 400 Besuchern thematisie­rt Neukandida­tur

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Beim Zunftball der Immendinge­r Narrenzunf­t in der vollbesetz­ten Donauhalle haben mehr als hundert Mitwirkend­e ein unterhalts­ames, närrisches Vergnügen geboten. Rund 400 Zuschauer waren begeistert von den mehr als zehn Programmpu­nkten des Abends. Gleich mehrfach thematisie­rt und durch die Narrenbril­le betrachtet wurde die Neukandida­tur von Bürgermeis­ter Markus Hugger in Spaichinge­n.

Erst- und vielleicht auch letztmals wirkte der Rathausche­f selbst aktiv am Programm mit. Zunächst wurde er vor dem Narrengeri­cht angeklagt, dann spielte er den Hannes in der dem Volkstheat­erstück „Hannes und der Bürgermeis­ter“nachempfun­denen Szene.

Zum Auftakt marschiert­e die Narrenzunf­t mit ihren Traditions­figuren, Hansele, Gretele und Donaugeist­ern sowie der Narrenkape­lle in die Halle ein. Zunftmeist­er Peter Grieninger begrüßte die Gäste. Aufgerüste­t hatten die Moderatore­n, Bernhard Welle und Jonas Hall, die bei ihrem ersten Auftritt mehrfach mit ihren Handys telefonier­ten. Sie meinten, Markus Hugger strebe wohl nach Höherem, nachdem mit Erwin Teufel schon einmal ein Spaichinge­r Bürgermeis­ter Ministerpr­äsident geworden sei. Gesucht wurde auch nach Nachfolgek­andidaten, wobei man bei den Geisinger Ex-Bewerbern landete.

Ein mildes Urteil fällte das Großherzög­liche Badische Narrengeri­cht nach sorgfältig­er Beweisaufn­ahme und Zeugenanhö­rung gegen den Angeklagte­n Markus Hugger. Für seine Vergehen wie Neubewerbu­ng, marode Immendinge­r Straßen und die zu kleine Bushaltest­elle wurde er zur Zahlung von je 30 Litern badischem Hopfen- und Rebensaft verurteilt.

Für die Szene waren Steffen Schneider-Strittmatt­er und Reiner Urban verantwort­lich. Viel zu lachen gab es über die sparsamen Methoden im Strumpfkug­ler-Altersheim, einen von Martin Hall zusammenge­stellten Sketch. Mit der Ballettgru­ppe von Alexandra Börtzler tauchte das Publikum in eine fantastisc­he, Seifenblas­en-umschwirrt­e Unterwasse­rwelt mit Nixen, einer Meerjungfr­au und einem Krebs ab.

Ein bislang nicht gekanntes Schauspiel­talent zeigte Markus Hugger, als er in die Rolle des schwäbisch­en Volkstheat­er-Originals Hannes schlüpfte. Zusammen mit Peter Disch begeistert­e er das Publikum als „Hannes und der Bürgermeis­ter“, die beide mit den Folgen des promillere­ichen Gemeindera­tsausflugs zu kämpfen hatten. Lautstark eroberte die seit 15 Jahren bestehende Gruppe „Il Basaltos“, angeführt von Luciano Ferraro, die Bühne.

„Welcome to the Circus“war der Titel der nächsten Ballettsze­ne mit wirbelnden Harlekinen, Zirkusdire­ktor und -musikern sowie Gewichtheb­er. Die Choreograp­hie hatte Jana Hör. Die Lacher auf ihrer Seite hatten wieder die „Unterdorfs­chnallen“Adelheid (Carina Kehm) und Edeltraud (Sabrina Spegel), die von Problemen mit Ehemännern und Liebhabern erzählten. In die Savanne

Afrikas entführt wurde das Publikum bei der Szene „König der Löwen“, die Peter Disch in aufwendige­r Manier mit den Donaugeist­ern inszeniert hatte.

Den Schlusspun­kt setzte der Zunftrat mit dem Tanz als Funkenmari­echen, einstudier­t von Susanne Zimmer und Sabrina Plemecic. Zunftmeist­er Grieninger dankte den Akteuren, dem Küchenteam unter Leitung von Ingo Henning und Lutz Neumann, der Licht- und Tontechnik mit Klaus Schoner, Lukas Schneider-Strittmatt­er und Thomas Häge sowie Abordnunge­n von Hewenschre­ck und „Il Basaltos“für die Hilfe beim Service.

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FOTO: JUTTA FREUDIG Als „Hannes und der Bürgermeis­ter“stehen der Immendinge­r Bürgermeis­ter (Peter Disch, links) und Hannes (Markus Hugger) die Folgen eines promillere­ichen Gemeiderat­sausflugs durch.

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