Gränzbote

Miss Germany: Trossinger­in schafft es unter Top 6

Jessica Bisceglia trat als Miss Baden-Württember­g an und freut sich über eine „tolle Erfahrung“

- Von Volker Knopf

TROSSINGEN/RUST -- Am Ende hatte die Miss Schleswig-Holstein, Leonie von Hase, bei der Miss GermanyWah­l am Samstagabe­nd im Europapark Rust die Nase vorn. Doch auch die amtierende Miss Baden-Württember­g Jessica Bisceglia machte eine gute Figur: Die Trossinger­in schaffte es unter die Top 6.

Leonie von Hase setzte sich gegen 15 Kandidatin­nen durch und darf sich nun neben dem begehrten Titel über ein Auto für ihr Amtsjahr, Sachpreise, Reisen sowie diverse PR-Termine im In- und Ausland freuen. Die 27-jährige Jessica Bisceglia schaffte es zwar nicht ganz aufs Siegertrep­pchen, kam am Ende jedoch unter die Top 6 des Wettbewerb­s. Insgesamt war die studierte Ingenieuri­n mit dem Verlauf des Glamour-Events keineswegs unzufriede­n.

Ob sie wohl etwas Druck verspürte, schließlic­h hatte die beiden Jahre zuvor jeweils die Miss Baden-Württember­g gewonnen? „Nein, im Gegenteil. Druck habe ich keinen verspürt. Jede Miss ist verschiede­n, egal aus welchem Bundesland sie kommt“, sagte sie. „Es hat einfach unheimlich viel Spaß gemacht. Insgesamt war das eine tolle Erfahrung. Jede will gewinnen. Aber ich bin nicht enttäuscht, ich habe hier so viel erlebt.“

Fast 60 Unterstütz­er waren angereist, um der Miss Baden-Württember­g zuzujubeln: Freunde und Verwandte, ihre Familie und die Familie ihres Freundes verfolgten, wie sich die Trossinger­in in Abendgarde­robe, bei der Choreograp­hie und der VideoVorst­ellung dem Publikum und der Jury präsentier­te. Sie schaffte es zunächst unter die Top 12, dann unter die Top 6. Als die letzten drei Finalistin­nen wurden dann aber andere Missen ausgewählt: Leonie von Hase, Miss Bayern lara Rúnarsson und Miss Hamburg Michelle-Anastasia Masalis.

Bei der jüngsten Ausgabe des traditions­reichen Schönheits­wettbewerb­s wurde auf Bikini-Runde oder Auftritt im Badeanzug gänzlich verzichtet. „Wir möchten die Persönlich­keit der einzelnen Teilnehmer­innen stärker in den Fokus rücken und die Veranstalt­ung zeitgemäße­r gestalten“, betonte Max Klemmer von der Miss Germany Corporatio­n. Abgesagt wurden auch die zahlreiche­n Vorwahlen zur jeweiligen LandesMiss. Stattdesse­n setzte die Miss Germany Corporatio­n auf ein Online-Voting,

bei dem sich die Teilnehmer­innen per Video präsentier­ten. „Ich stehe absolut zu dem neuen Konzept. Es geht um Authenzitä­t. Man soll sich so zeigen, wie man ist“, meinte Jessica

Bisceglia beim Schminken im Backstage-Bereich vor der Show.

Zu dem neuen Slogan „Empowering authentic women“passte auch, dass einstige Dauergäste in der Jury, wie beispielsw­eise Ex-Politiker Wolfgang Bosbach, der frühere FußballMan­ager Reiner Calmund oder Schönheits­chirurg Werner Mang der Vergangenh­eit angehören. Ersetzt wurde die Altherren-Riege durch eine reine Frauen-Jury: Unter anderem mit RTL-Moderatori­n Frauke Ludowig, Karatekämp­ferin Anna Lewandowsk­a und die frühere CSU-Politikeri­n Dagmar Wöhrl sowie ein zugeschalt­etes Online-Voting, ebenfalls ein Novum, entschiede­n über Sieg und Niederlage. Vor dem Event im Europapark wurden die 16 jungen Frauen in einem „Personalit­y Camp“in Ägypten auf den Wettbewerb, der bereits seit 1927 existiert, intensiv vorbereite­t. Laufen, Posen, KniggeKurs, Shootings, Make-Up, Social Media Workshop, Yoga, Pressetrai­ning oder Choreograp­hie standen auf dem

Programm. „Das war eine prima Vorbereitu­ng, ich habe sehr viel gelernt“, betonte Jessica Bisceglia, die in ihrer Freizeit gerne Handball bei der HSG Baar spielt, joggt, bastelt und reist, wie sie der Jury und dem Saal-Publikum bei der Videovorst­ellung verriet.

Beeindruck­end gestaltete sich die Interview-Runde unter den Top 6 als sie dem Auditorium erläuterte, dass sie eigentlich nicht gewohnt sei vor so vielen Menschen zu sprechen und diese Angst erst überwinden musste.

Das Klischee vom Zickenkrie­g hinter den Kulissen eines Schönheits­wettbewerb­s wischte die Miss BadenWürtt­emberg vom Tisch. „Wir haben uns eigentlich alle sehr gut verstanden. Wir waren ein Team, für Zickereien war gar kein Raum“, sagte sie. Jessica Bisceglia hat „Technical Physician“studiert und modelt nebenbei.

Bei den Miss-Wahlen in den einzelnen Bundesländ­ern hatten sich insgesamt rund 7500 Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren aus der gesamten Republik um die Krone beworben.

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FOTO: VOLKER KNOPF Jessica Bisceglia auf dem Catwalk der Miss Germany.
 ?? FOTO: VOLKER KNOPF ?? In der Maske wird die Miss Baden-Württember­g für ihren Auftritt zurecht gemacht.
FOTO: VOLKER KNOPF In der Maske wird die Miss Baden-Württember­g für ihren Auftritt zurecht gemacht.

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