Gränzbote

Zoll kassiert und Rose spendiert

Aktion der Gockel-Gilde in Zollhaus findet großen Anklang – Auch an Valentinst­ag gedacht

- Von Marc Eich

VS-ZOLLHAUS (sbo) - Die Zöllner der Gockel-Gilde hatten am Freitag wieder alle Hände voll zu tun: Bei der Spendenakt­ion an der ehemaligen Grenze zwischen Baden und Württember­g herrschte reger Betrieb. Für die passierend­en Autofahrer­innen gab es auch eine Überraschu­ng.

Das Spendenkäs­sle der GockelGild­e klingelte am Freitag wieder kräftig – denn zwischen 12 und 18 Uhr fand im Zollhaus wieder die Zollaktion statt. Autofahrer wurden dabei an der ehemaligen Grenze zwischen Baden und Württember­g von den uniformier­ten Wachmänner­n um Wegezoll gebeten. „Die Spendenber­eitschaft ist auf alle Fälle da“, berichtet Günter Zappe. Er beobachtet­e die Szenerie am Wegesrand – und zwar als württember­gischer König gekleidet. „Ich bin nur dazu da, um den Leuten zu huldigen“, sagt er lachend, während sich um ihn eine kleine Traube bildet. Mit dabei ist auch

„Alt-Zollhäusle­r“Fritz Brunner. Im Gegensatz zu den „falschen“Zöllnern saß er als Kind noch auf dem Originalsc­hlagbaum. „Das war vor 80 Jahren“, erinnert er sich zurück. Die Aktion, die dieses Jahr zugunsten des Kinder- und Familienze­ntrum Villingen-Schwenning­en (Kifaz) stattfinde­t, ist für ihn und die Menschen in der Nachbarsch­aft eine gute Gelegenhei­t, um zusammen zu kommen. „Ich schau jedes Jahr vorbei“, so Brunner.

Ehrensache ist dies auch für Peter Metzger. Schon allein deshalb, weil auf seinem Grundstück die Grenze verläuft und er dort den neuen Schlagbaum platziert hat. Und: Metzger sorgte dieses Jahr darüber hinaus für ein neues Zollhäusle. „Ich hab die letztes Mal gefragt, was sie denn da für ein Dixie-Klo stehen haben“, sagt er lachend. Denn das bisherige Häusle sei kein schöner Anblick mehr gewesen. Im Herbst fing er deshalb an, ein neues zu bauen – drei Monate werkelte er daran, um das schmucke Häuschen zu präsentier­en. Es dient nicht nur als Informatio­nsstand, sondern ebenso als Vorratskam­mer für so manchen edlen Tropfen, der während der Zollaktion verköstigt wird. Wie reagieren die Autofahrer? „Mancher fährt stur vorbei, aber die allermeist­en geben etwas“, weiß Wachmann Hummel zu berichten. Viele würden an jenem Tag auch extra die Strecke fahren, um eine Spende zu geben. Hummel berichtet zudem davon, dass aufgrund des Valentinst­ages Rosen an die Damen verteilt werden. „Da glänzen die Frauenauge­n – und die Männer schämen sich, weil sie’s vergessen haben“, sagt er lachend, während er sich wieder seiner Aufgabe widmet. Denn das Spendenkäs­sle der GockelGild­e soll sich bis zum Abend prall füllen, um dann einen dicken Scheck an das Kifaz zu übergeben.

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FOTO: EICH Wachmann Martin Hummel von der Gockel-Gilde zieht nicht nur Zoll ein, sondern verteilt neben der „Durchfahrt­sberechtig­ung“aufgrund des Valentinta­gs auch Rosen.

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