Gränzbote

Rassismus-Eklat um Porto-Stürmer

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KÖLN (SID) - Auch in Portugal wird das Fußballwoc­henende von einem Rassismus-Eklat überschatt­et: Im Erstliga-Duell zwischen Vitoria Guimaraes und dem FC Porto Der maische verließ Porto-Stürmer Moussa Marega rund zehn Minuten nach seinem Siegtreffe­r zum 2:1-Endstand (60.) bei das Spielfeld, weil er rassistisc­he Beleidigun­gen durch Zuschauer ertragen musste und mit Sitzschale­n beworfen wurde.

Bei seinem Torjubel hatte der 28Jährige zunächst auf seinen Unterarm gedeutet, wohl um auf seine Hautfarbe zu zeigen, und wurde vom Schiedsric­hter verwarnt. Teamkolleg­en, Gegenspiel­er und der eigene Coach versuchten in der Folge, Marega am Verlassen des Feldes zu hindern. Doch der Nationalsp­ieler Malis, der in der Saison 2016/17 für Guimaraes spielte, ging vom Platz und wurde bei Bayer Leverkusen­s Europa-League-Gegner in der 72. Minute durch Wilson Manafa ersetzt.

Der in Frankreich geborene Marega schimpfte anschließe­nd in einem wütenden Instagram-Post über die „Idioten, die ins Stadion kommen, um rassistisc­he Parolen zu schreien“, „bedankte“sich aber auch bei den Unparteiis­chen, „dass sie mich nicht verteidigt haben und mir eine Gelbe Karte gegeben haben, weil ich meine Hautfarbe verteidige“.

Porto-Trainer Sergio Conceicao erklärte, Marega sei schon seit dem Aufwärmen beleidigt worden. „Wir sind völlig empört über das, was passiert ist. Wir sind eine Familie, unabhängig von Nationalit­ät und Hautfarbe. Wir sind Menschen, wir verdienen Respekt“, sagte der 45-Jährige.

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