Gränzbote

Bloß keine Torhüterdi­skussion

Nach dem Minimalist­enfußball beim 1:1 geben sich sowohl Augsburg als auch Freiburg mit sehr wenig zufrieden

- Von Felix Alex

AUGSBURG - Viele Phrasen hätte man nach dem 1:1 (1:0) des FC Augsburg gegen den SC Freiburg bemühen können. Alle wären jedoch in die Richtung gegangen: nichts Halbes und nichts Ganzes. Beim spielerisc­h überschaub­aren Unentschie­den war der große Wille bei beiden Teams nicht zu erkennen. So suchten sich die Kontrahent­en wohl aus Mangel an ambitionie­rteren Zielen – beide sind in der Tabelle recht weit von der Abstiegsre­gion entfernt und anscheinen­d recht zufrieden mit der Sutuation – eigene Ansätze.

„Ich kann damit selbstvers­tändlich leben, weil uns das Wasser im Moment nicht bis zum Hals steht“, befand der Freiburgs Coach Christian Streich. Insgesamt sei er zufrieden mit dem fußballeri­schen Auftritt seiner Mannschaft, ihm fehlten aber „zwei, drei Torchancen“. Dass der SC im Kampf um Europa einen wichtigen Dreier verpasste und auch im achten Anlauf in der Fuggerstad­t ohne Sieg blieb, schien niemanden wirklich zu stören. „Das war ein Kampfspiel mit ziemlich vielen Zweikämpfe­n“, befand der in Wangen geborene Janik Haberer, der in der 51. Minute die Augsburger Führung durch Philipp Max (38.) ausgeglich­en hatte: „In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht schlecht gemacht und uns auch belohnt. Wir müssen weitermach­en und uns verbessern, dass wir diese Spiele auch gewinnen.“

Augsburgs Trainer Martin Schmidt war ebenfalls recht zufrieden mit der Fußballmag­erkost. Allerdings war dieser Ansatz eine Woche nach dem 0:5 bei Eintracht Frankfurt irgendwo gerechtfer­tigt. Zudem schien es den Augsburger­n nach dem Spiel vor allem darum zu gehen, ihren Torwart irgendwie aus der Schusslini­e, die auch nach Abpfiff bestand hatte, zu nehmen. Denn Tomas

Koubek war am Ausgleich l nicht schuldlos. „Das sind Fehler, die passieren“, sagte Schmidt. Gemeinsam wolle man den „nächsten Schritt machen“, es werde daher „keine Torhüterdi­skussion“um den rund sieben Millionen Euro Ablöse teuren früheren Keeper von Stade Rennes geben. Doch wird sich diese nicht auf Dauer vermeiden lassen, wenn es weiter läuft wie zuletzt – zudem mit Andreas Luthe ein durchaus veritabler Ersatz bereitsteh­t. Bereits zum fünften Mal in dieser Saison führte ein Fehlgriff des Torhüters zu einem Gegentor – verschiede­ne Wackler im Spiel kommen noch dazu. Innenverte­idiger Jeffrey Gouweleeuw gab sogar zu, dass es schon „unglücklic­h ausgeschau­t“habe und „momentan echt schwierig sei“. Alle müssten nun dem Torhüter helfen.

Und Koubek? Den interessie­ren die anhaltende­n Diskussion­en zumindest nach außen hin nicht. „Ich weiß, dass der Verein sieben Millionen bezahlt hat, aber was sind sieben Millionen im Fußball-Geschäft?“, sagte der 27-Jährige, der anführte, dass Fehler im Fußball normal seien: „Wenn es die nicht gibt, geht jedes Spiel 0:0 aus.“

Wobei sie damit in Augsburg derzeit ab und zu ganz zufrieden wären.

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