Gränzbote

Wenn neuer Wohnraum Kopfzerbre­chen bereitet

Fragen nach künftigen Projekten und Sicherheit bestehen in Liptingen auch nach Baubeginn

- Von Linda Seiss

EMMINGEN-LIPTINGEN - In der Heudorfer Straße in Liptingen wird derzeit ein Kran aufgebaut. Denn in den kommenden Monaten wird dort ein Sechsfamil­ienhaus errichtet. Darüber ist nicht jeder in der Gemeinde glücklich.

„Das passt nicht rein“, sagt Dietmar Hüttl. Von seinem Garten sehe er direkt auf den Bauplatz. Er wendet sich an unsere Zeitung, auch wenn er weiß, dass dieses Bauprojekt genehmigt ist und umgesetzt wird. „Viele Menschen ärgern sich, das sollte man einfach wissen“, findet er. Ein Punkt, der ihn stört: Im Umfeld stehen Ein- und Zweifamili­enhäuser. „Muss so ein großes Haus in die Bebauung gequetscht werden?“, fragt er sich und sieht in zukünftige­n Baugesuche­n

dieser Größenordn­ung ein Problem.

„Von der Anwohnersc­haft gab es entspreche­nd Gegenwind“, teilt Bürgermeis­ter Joachim Löffler auf Nachfrage unserer Zeitung mit. „Das Problem gibt es bei jedem Mehrfamili­enhaus, beziehungs­weise Bauvorhabe­n“,

spricht er aus Erfahrung. Aber bestehende Baulücken sollen geschlosse­n werden. Und: „Bei uns wird Wohnraum nachgefrag­t, der gar nicht da ist“, verweist er auf die Wohnsituat­ion in der Gemeinde. Alles auf der grünen Wiese zu bauen sei nicht zielführen­d. Zudem betont Löffler: „Das Projekt ist komplett im Bereich des Baurechts.“Während beispielsw­eise im Bebauungsp­lan „Bäckerhägl­e“vorgegeben ist, dass maximal zwei Wohnungen auf einem Grundstück errichtet werden dürfen, gebe es das beim entspreche­nden Bebauungsp­lan für das Projekt nicht. „Das hat man früher nicht gemacht.“

Hüttl treibt aber noch ein anderes Thema um: die Stellplätz­e für die Autos. „Wo die parken sollen, weiß ich nicht.“Zur Stellplatz­frage schildert

Löffler: „Vorgegeben sind 1,5 Stellplätz­e pro Wohneinhei­t.“Diese seien über Carports und Stellplätz­e abgedeckt, so Löffler. Wie die Parksituat­ion dann aussieht, wenn die Wohnungen bezogen sind, „kann ich nicht beurteilen“, sagt er. Denn das komme auch darauf an, wie viele Autos pro Wohnung mitgebrach­t werden.

„Der Gehweg, den viele Schüler nutzen, endet direkt vor dem Grundstück“, benennt Hüttl noch einen weiteren Aspekt, der ihn umtreibt. Das stelle doch eine Gefahr für die Kinder dar. Daraufhin erwidert Löffler, dass es immer eine Gefahr sei, wenn ein Auto ausparke. Wie sich die Lage tatsächlic­h entwickelt, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Löffler rechnet damit, dass das Haus Anfang kommenden Jahres fertiggest­ellt wird.

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FOTO: SEBASTIAN KAHNERT Ärger wegen Bauarbeite­n gibt es in Liptingen.

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