Wenn neuer Wohnraum Kopfzerbrechen bereitet
Fragen nach künftigen Projekten und Sicherheit bestehen in Liptingen auch nach Baubeginn
EMMINGEN-LIPTINGEN - In der Heudorfer Straße in Liptingen wird derzeit ein Kran aufgebaut. Denn in den kommenden Monaten wird dort ein Sechsfamilienhaus errichtet. Darüber ist nicht jeder in der Gemeinde glücklich.
„Das passt nicht rein“, sagt Dietmar Hüttl. Von seinem Garten sehe er direkt auf den Bauplatz. Er wendet sich an unsere Zeitung, auch wenn er weiß, dass dieses Bauprojekt genehmigt ist und umgesetzt wird. „Viele Menschen ärgern sich, das sollte man einfach wissen“, findet er. Ein Punkt, der ihn stört: Im Umfeld stehen Ein- und Zweifamilienhäuser. „Muss so ein großes Haus in die Bebauung gequetscht werden?“, fragt er sich und sieht in zukünftigen Baugesuchen
dieser Größenordnung ein Problem.
„Von der Anwohnerschaft gab es entsprechend Gegenwind“, teilt Bürgermeister Joachim Löffler auf Nachfrage unserer Zeitung mit. „Das Problem gibt es bei jedem Mehrfamilienhaus, beziehungsweise Bauvorhaben“,
spricht er aus Erfahrung. Aber bestehende Baulücken sollen geschlossen werden. Und: „Bei uns wird Wohnraum nachgefragt, der gar nicht da ist“, verweist er auf die Wohnsituation in der Gemeinde. Alles auf der grünen Wiese zu bauen sei nicht zielführend. Zudem betont Löffler: „Das Projekt ist komplett im Bereich des Baurechts.“Während beispielsweise im Bebauungsplan „Bäckerhägle“vorgegeben ist, dass maximal zwei Wohnungen auf einem Grundstück errichtet werden dürfen, gebe es das beim entsprechenden Bebauungsplan für das Projekt nicht. „Das hat man früher nicht gemacht.“
Hüttl treibt aber noch ein anderes Thema um: die Stellplätze für die Autos. „Wo die parken sollen, weiß ich nicht.“Zur Stellplatzfrage schildert
Löffler: „Vorgegeben sind 1,5 Stellplätze pro Wohneinheit.“Diese seien über Carports und Stellplätze abgedeckt, so Löffler. Wie die Parksituation dann aussieht, wenn die Wohnungen bezogen sind, „kann ich nicht beurteilen“, sagt er. Denn das komme auch darauf an, wie viele Autos pro Wohnung mitgebracht werden.
„Der Gehweg, den viele Schüler nutzen, endet direkt vor dem Grundstück“, benennt Hüttl noch einen weiteren Aspekt, der ihn umtreibt. Das stelle doch eine Gefahr für die Kinder dar. Daraufhin erwidert Löffler, dass es immer eine Gefahr sei, wenn ein Auto ausparke. Wie sich die Lage tatsächlich entwickelt, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Löffler rechnet damit, dass das Haus Anfang kommenden Jahres fertiggestellt wird.