Schwäche: Zu wenige Betten
Aus Spaichinger Perspektive ist ein Parameter der neuen Prognos-Studie besonders beachtenswert: die Zahlen zur Ausstattung des Kreises mit Krankenhausbetten. Die Methodik der Studie wäre interessant zu durchforschen, denn die Zahlen stammen aus ganz unterschiedlichen Jahren. Sei’s drum: Die Studie bescheinigt auf der Datenbasis von 2016: „Geringere Versorgung mit Krankenhausbetten im regionalem und überregionalem Vergleich.“Die genannte Zahl stammt aus der Zeit vor der Schließung und Verlegung der beiden großen Bettenstationen in Spaichingen, doch war sie schon da leicht gesunken.
Interessant ist, dass die Prognos Studie 2016, so wie sie öffentlich abrufbar ist, den Parameter Krankenhausbetten im Vergleich gar nicht aufführt.
Die direkten Vergleiche mit den Kreisen Rottweil, Konstanz, Schwarzwald-Baar dürfen zwar nicht ohne Aufschlüsselung betrachtet werden, denn VillingenSchwenningen ist ein Zentralversorgungskrankenhaus und Rottweil und Konstanz haben psychiatrische Landeskrankenhäuser mit einer entsprechenden Bettendichte. Trotzdem: In der aktuellen Studie fällt Tuttlingen gegenüber andern Kreisen und im Landesdurchschnitt ab.
Genau das hatte in der Debatte um die Zukunft des Spaichinger Standorts die Klinikinitiative immer gesagt. Das Land hat den Kreis dennoch in der Bettenabbaustrategie unterstützt. Und jetzt taucht das Faktum als Schwäche für die Zukunftsperspektive auf. Warum der Kreis unbedingt der Musterknabe beim Bettenabbau sein will – es leuchtet bis heute nicht ein.