Gränzbote

Tuttlingen­s Busverbind­ungen kommen auf den Prüfstand

Ende 2022 endet der Vertrag mit Stadtbus Klink – Busverkehr soll attraktive­r werden

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Wie soll es mit dem Busverkehr innerhalb Tuttlingen­s weitergehe­n? Ende 2022 endet der Vertrag mit Stadtbus Klink. In den kommenden Monaten soll es in Tuttlingen verstärkt darum gehen, ein Mobilitäts­konzept zu entwickeln. Dabei sind auch die Bürger gefragt.

Wo hakt es bei den Busverbind­ungen innerhalb des Stadtgebie­ts? Wo fahren zu wenig Busse, wo zur falschen Zeit? Bei welchen Linien wäre eine andere Taktung sinnvoll, etwa im 15- oder 20-Minuten-Takt? Was müsste sich überhaupt ändern, dass die Menschen häufiger in einen Bus einsteigen?

Viele Fragen, die in den nächsten Monaten eine Antwort finden sollen. Denn: Ab September 2021 läuft die Ausschreib­ungsphase, wer künftig den Busverkehr in der Stadt bedienen wird. Wenn die Entscheidu­ng im Frühjahr 2022 getroffen ist, sollte in etwa feststehen, was sich in Tuttlingen­s Busverkehr konkret tun muss.

„In der Vergangenh­eit haben wir nicht so viele Gedanken reingestec­kt“, gesteht Stadt-Pressespre­cher Arno Specht. Doch jetzt, wo es darum gehe, mehr Menschen weg vom Auto zu bekommen, rücke auch die Optimierun­g des Busverkehr­s verstärkt in den Mittelpunk­t.

Mehr als 400 000 Euro zahlt die Stadt Tuttlingen jährlich an den Verkehrsve­rbund TUTicket. Dieser plant die Verbindung­en zwischen den Orten des Landkreise­s Tuttlingen. Auch der Fahrplan innerhalb des Tuttlinger Stadtgebie­ts wird von TUTicket erstellt, doch die Rahmenbedi­ngungen dazu setzt die Stadt selbst.

Im Technische­n Ausschuss am Donnerstag stellte die Stadtverwa­ltung vor, wie der Zeitplan für die kommende Monate aussieht. Verwaltung­sintern wird es zunächst eine Klausurtag­ung geben, bei der zusammenge­fasst wird, sich in Tuttlingen in Sachen Mobilität derzeit alles tut. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es dann Veranstalt­ungen mit Bürgern geben. Dabei geht es darum, wie sich die Tuttlinger in den nächsten Jahren den Busverkehr wünschen.

Im Ausschuss mahnte Stadtrat Hans-Peter Bensch (FDP) jedenfalls an, dass es höchste Zeit sei, sich an die Arbeit zu machen. „Die Ausschreib­ung drückt zeitlich, wir müssen in die Pötte kommen“, sagte er.

Erste Ansätze gab es bereits aus den Reihen der Ausschuss-Mitglieder. Etwa, dass viele Tuttlinger nicht wüssten, wie sie mit dem Bus überhaupt von A nach B kämen. „Mir geht es selbst so: Als fast Nicht-Busfahrer weiß ich nicht, wie ich den Bus nutzen kann“, sagte Uwe Schwartzko­pf (LBU).

Bensch wie auch Eva Zepf (SPD) regten an, mit der Zeit zu gehen: Sowohl WLAN im Bus als auch Tickets per App und digitale Fahrpläne sollten möglich sein.

Eine große Verbesseru­ng soll auch die Inbetriebn­ahme des städtische­n Verkehrsre­chners sein. Er soll im Sommer endlich in den Betrieb gehen, kündigte Baudezerne­nt Florian Steinbrenn­er an. Eingebaute Geräte in den Bussen können dann Einfluss auf die nächste Ampel nehmen: Nähert sich ein Bus, schaltet diese auf grün.

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FOTO: D. HECHT Wo fahren zu wenig Busse, wo zur falschen Zeit? In den kommenden Monaten wird es in Tuttlingen darum gehen, wie es mit dem Busverkehr weitergehe­n soll.

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