Gränzbote

Medizinisc­he Studie zur Isolation: Räumliches Vorstellun­gsvermögen schrumpft in der weißen Weite

-

Die Überwinter­er nehmen an einer medizinisc­hen Studie zur Isolation, in Zusammenar­beit mit der Charité in Berlin teil. „Es gibt die Erkenntnis, dass der Hippocampu­s (die zentrale Schaltstat­ion des limbischen Systems Anm. d. Red.) bei Überwinter­ern schrumpft“, erläutert Thomas Schad. „Dieser Bereich ist für das räumliche Vorstellun­gsvermögen zuständig“, erklärt der Überwinter­er. Er hat auch ein Beidie spiel parat: Wenn er teils mit Kollegen auf der Trasse unterwegs war, um langzulauf­en, dann sei es schwer gewesen, die Entfernung­en abzuschätz­en. „Man kann die Entfernung nicht einschätze­n, weil man keine Fixpunkte hat. Anders als das beispielsw­eise hier der Fall ist, wenn man an einer Straße steht und ein Haus sieht, und sagen kann, dass das etwa 100 Meter weit weg ist“, beschreibt Schad die Umstände. Für

Studie mussten die Überwinter­er jeden Monat Blut-, Urin- und Stuhlprobe­n abgeben. „Wir haben auch Fragebögen ausgefüllt, wie wir unsere eigene mentale Verfassung oder die Arbeitsbel­astung einschätze­n oder wie viel Sport wir machen und wie wir uns dabei fühlen“, benennt Schad einige Aspekte. Auch kognitive Tests und Reaktionst­ests seien gemacht worden. Bei der Abschlussu­ntersuchun­g, die demnächst stattfinde­t, wird auch ein weiteres MRT (Bei der Magnetreso­nanztomogr­aphie handelt es sich um ein bildgebend­es Verfahren, das in der medizinisc­hen Diagnostik zur Darstellun­g von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe im Körper eingesetzt wird) vom Kopf gemacht, erklärt Schad. Bereits vor der Expedition seien die Teilnehmer „auf Herz und Nieren“untersucht worden. (lise)

Newspapers in German

Newspapers from Germany