Corona und die verrückte Welt
In dieser Woche ist auch Spaichingen ein wenig gleichgeschaltet mit dem Rest des Globus: Auch hier schleppen (zum Glück nur manche) Leute massenweise Konserven und Nudeln aus den Geschäften. Es könnte ja die Welt untergehen. Nein, nicht die mögliche militärische Eskalation in Nordsyrien beziehungsweise an der griechisch-deutschen Grenze beunruhigt diese Leute – immerhin sind da Kaliber aktiv vom Typ Russland, Türkei, Iran – und auch nicht der Klimawandel mit seinen stetig zunehmenden extremeren Wetterlagen. Nein, der neuartige CoronaVirus verbreitet Angst und Schrecken, so dass sogar Schutzausrüstung für Kranke und medizinisches Personal ausverkauft sind.
Und es sage keiner, man könne sich nicht objektiv informieren! Das schaffen auch nicht-Zeitungsleser. Das Robert-Koch-Institut, in dem die Fachleute arbeiten, aber auch die Virologen der großen Kliniken machen vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit. Nichts wird beschönigt, nichts aufgebauscht. Wir gut genährten, nicht an einer chronischen oder akuten Krankheit leidenden und auch nicht alt und gebrechlich seienden Durchschnittsspaichinger (und solche müssen unter den Hamsterern sein, sonst könnten sie die Massen ja gar nicht aus den Läden schleppen) sind nicht in der ersten Reihe der Virusattacken. Und trotzdem kaufen manche Masken und Schutzkleidung weg. Woher haben diese Leute bloß ihre PanikInfos? Sicher nicht von Fachleuten. Herzerfrischend übrigens das Statement von Jürgen Klopp: „Wieso fragen Sie mich? Ich verstehe nichts davon – ich trage eine Baseballkappe und bin schlecht rasiert.“
Kein einziger Fachmensch hat gesagt: Sie müssen jetzt drei Monate lang ohne Kontakt zur Außenwelt leben und daher Vorräte anlegen. Und jeder hat für den Fall des Falles sicher einen Freund und Nachbarn, der mal ein Päckchen Mehl vor die Tür stellt.