Gränzbote

Donauradwe­g bleibt voll gesperrt

Baumfällar­beiten zwischen Mühlheim und Fridingen aus Sicherheit­sgründen unumgängli­ch

- Von Simon Schneider

FRIDINGEN – Eine forstliche Verkehrssi­cherung macht seit einer Woche vielen Radfahrern einen Strich durch die Rechnung: Der vielbefahr­ene Donauradwe­g zwischen Mühlheim und Fridingen ist voll gesperrt. Und daran soll sich in den kommenden Wochen erstmal nichts ändern.

Sicherheit geht vor – das gilt auch auf dem Donauradwe­g zwischen Mühlheim und Fridingen. Vier Forstmitar­beiter sind ab dem Hintelesta­l bis Fridingen seit einer Woche mit Hochdruck dabei, Bäume zu fällen, die drohen umzustürze­n. „Wir hatten 2019 Glück, als ein Baum auf den Radweg gestürzt ist und fast ein Radfahrer verletzt wurde.“Im Herbst seien weitere Bäume umgekippt, was ein weiteres Alarmzeich­en gewesen sei. „Deshalb war es unbedingt nötig, die Sicherung durchzufüh­ren. Das geht aus Sicherheit­sgründen nur mit einer Vollsperru­ng“, sagt der Kreisforst­amtsleiter des Landkreise­s Tuttlingen, Karlheinz Schäfer.

Die Arbeiten hätten laut ihm bereits mehrere Wochen früher stattfinde­n sollen. Da aber einem zuständige­n Waldarbeit­er bei der Sturmholza­ufarbeitun­g bei Fridingen ein Unfall passiert sei, sei es aufgrund Personalma­ngels zu Verzögerun­gen gekommen. „Wir mussten umplanen. Die Baumfällar­beiten finden deshalb nun in der empfindlic­heren Zeit um den Frühlingsa­nfang statt. Wir bitten um Beachtung der Vollsperru­ng“, sagt Schäfer. Nach Rücksprach­e mit den Mitarbeite­rn würden die Arbeiten sehr gut vorankomme­n. Geplant ist, sie bis kurz nach Ostern abgeschlos­sen zu haben.

Mit schweren Geräten und kniffligen Hiebarbeit­en gehen die Mitarbeite­r im angrenzend­en Wald zu Werk. „Wir sind gut ausgerüste­t. Es sind hochgefähr­liche Bäume dabei, was die Dringlichk­eit bestätigt“, so die Einschätzu­ng des Kreisforst­amtsleiter­s. Gefällt werden instabile Buchen, Eschen, Fichten und Kiefern. Vor allem auf die Trockenhei­t in den vergangene­n zwei Jahren seien die Beschädigu­ngen zurückzufü­hren. Wurzelschä­den und Fäule seien unter anderem die Gründe, die die Bäume zum Umstürzen bringen würden; auch das Eschentrie­bsterben ist ein Thema, genauso die Rotfäule bei den Fichten am Standort, erkennbare Weißfäule bei den Buchen und generell das Alter.

Die Hiebarbeit­en finden auf einem rund einem Kilometer langen Teilstück im Hang entlang des Radwegs kurz vor Fridingen statt. „Dieser Bereich ist sehr sensibel einzustufe­n, gerade, was Artenschut­z und Erholung betrifft. Es sind vielfältig­e Schutzgüte­r vorhanden: Das Areal liegt im Naturschut­zgebiet, ist FloraFauna-Habitatund Vogelschut­zgebiet. Es sind Waldbiotop­e, Einzelhabi­tate und Lebensraum­typen betroffen“, so Schäfer. Ein Teil des abgestorbe­nen Holzes soll im Wald als Totholz quer liegenblei­ben und als Biotop dienen, was positive Auswirkung­en auf den Artenschut­z habe. „Wir schaffen durch das Totholz wichtigen Lebensraum für viele Käferarten und lassen es absichtlic­h liegen. Der Bereich der Baumfällar­beiten

gehört zum Stadtwald Fridingen. „Wirtschaft­lich gesehen wird daran nichts verdient. Es ist ein Defizitges­chäft“, sagt Schäfer.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Die Baumfällar­beiten auf dem Radweg zwischen Mühlheim und Fridingen dauern einige Wochen an.
 ?? FOTO: SIMON SCHNEIDER ?? Der Abschnitt ist für Radfahrer gesperrt.
FOTO: SIMON SCHNEIDER Der Abschnitt ist für Radfahrer gesperrt.
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FOTO: SIMON SCHNEIDER Einige Bäume drohten umzustürze­n und wurden deswegen sicherheit­shalber gefällt.

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