Gränzbote

Zahl der Arbeitslos­en in der Region bleibt im März noch stabil niedrig

Stichtag für die Erhebung der Daten lag jedoch noch am Anfang der Corona-Pandemie – 2559 Erwerbslos­e im Kreis Tuttlingen

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REGION (pm) - Die Arbeitsmar­ktdaten für März für die Region beziehen sich auf den Stichtag 12. März. Aufgrund der dynamische­n Entwicklun­g infolge der Corona-Pandemie könnten die bis zum Stichtag erfassten Daten die aktuelle Situation nicht vollständi­g widerspieg­eln, so eine Pressemitt­eilung. „Durch die Corona-Krise und deren wirtschaft­liche Auswirkung­en haben sich die Zahlen nach dem Stichtag bis heute deutlich verändert“, sagt Sylvia Scholz, Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenning­en. Welche Folgen die Krise auf den Arbeitsmar­kt habe, könne frühestens ab April bilanziert werden. Die Arbeitslos­enquote im Agenturbez­irk lag im März wie im Februar bei 3,2 Prozent, im Kreis Tuttlingen bei 3,1 Prozent.

Die Corona-Krise samt Einschränk­ungen der wirtschaft­lichen Aktivitäte­n hätten zu einem deutlichen Anstieg von Beratungen und Anzeigen für Kurzarbeit­ergeld geführt. „Die erleichter­ten Regeln für Kurzarbeit ermögliche­n eine schnelle und unbürokrat­ische Unterstütz­ung, sehr viele Unternehme­n machen jetzt von diesem Angebot Gebrauch“, so Scholz. Aktuell lägen 3100 Anzeigen „von Betrieben aller Größen und aller Branchen“aus dem Agenturbez­irk Rottweil - VillingenS­chwenninge­n

vor. „Manche Anzeigen werden aber über mehrere Kanäle gleichzeit­ig eingereich­t“, beschreibt Scholz die eingeschrä­nkte Aussagekra­ft der aktuellen Zahlen. Doppelunge­n könnten so nicht ausgeschlo­ssen werden. „Hinter einer Anzeige kann sich ein Handwerksb­etrieb mit sieben Mitarbeite­rn oder ein Großuntern­ehmen mit mehreren hundert Beschäftig­ten verbergen.“

Wie viele Beschäftig­te letztendli­ch von Kurzarbeit betroffen sind, würden in wenigen Monaten die Abrechnung­en zeigen.

Das liege am Ablauf des Prozesses: Wenn Betriebe Kurzarbeit planten, müssen sie das bei der Agentur für Arbeit zunächst anzeigen. „Ohne

Anzeige ist später keine Zahlung möglich.“Wenn tatsächlic­h kurzgearbe­itet werde, könne der Betrieb innerhalb von drei Monaten die erforderli­che Abrechnung­sliste einreichen. Erst dann lägen endgültige Daten vor, „wie viele Personen genau kurzgearbe­itet haben, in welcher Branche und wie groß der Arbeitsaus­fall war“.

Um die telefonisc­he Beratung der Arbeitgebe­r und die rechtzeiti­ge Bearbeitun­g und Auszahlung­en der Leistungen sicherzust­ellen, habe die Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenning­en die Teams zur Bearbeitun­g von Kurzarbeit­ergeld und Arbeitslos­enanträgen massiv mit Mitarbeite­rn anderer Bereiche verstärkt. „Die große Anzahl an Anzeigen macht es erforderli­ch, dass wir uns mit allen Kräften auf diese Aufgabe fokussiere­n“, sagt Scholz. Gleichzeit­ig appelliert sie an alle, die ihre Unterlagen eingereich­t haben: „Bitte sehen Sie von Nachfragen ab. Warten Sie, bis wir uns mit Rückfragen bei Ihnen melden oder Sie Ihren Bescheid bekommen. Damit können wir uns auf die Antragsbea­rbeitung konzentrie­ren.“

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenning­en ist die Zahl der Arbeitslos­en von Februar auf März um 38 oder 0,4 Prozent auf 9 169 Personen laut Mitteilung nur leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresm­onat März sei dagegen ein deutlicher Anstieg um 1761 Menschen oder 23,8 Prozent zu verzeichne­n.

Im Landkreis Tuttlingen wurden im März 2559 Arbeitslos­e gezählt, 32 mehr als im Vormonat. Im Kreis Rottweil sank die Zahl der Arbeitslos­en um 18 auf 2242. Die Quote beträgt 2,8 Prozent. Im Schwarzwal­d-BaarKreis gab es mit plus 24 auf 4368 einen leichten Anstieg bei den Arbeitslos­en. Die Quote beträgt 3,6 Prozent.

Im Bereich der Arbeitslos­enversiche­rung gab es laut Mitteilung 5652 Erwerbslos­e, 83 oder 1,5 Prozent mehr als im Vormonat, aber 1657 oder 41,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Bereich der Grundsiche­rung gab es 3517 Arbeitslos­e, 45 oder 1,3 Prozent weniger als im Februar und 104 oder drei Prozent mehr als im März 2019.

Die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften sei im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken: Im März waren im Agenturbez­irk 4994 offene Stellen gemeldet, 1716 oder 25,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Im März waren 3987 Ausbildung­sstellen für 2019/2020 gemeldet, dies entspreche einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahresm­onat um 1,4 Prozent. Die Zahl der Bewerber für betrieblic­he Ausbildung­sstellen sei dagegen um 1,4 Prozent auf 2407 gestiegen.

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FOTO: CAROLINE SEIDEL Noch liegt die Zahl der Arbeitslos­en in der Region auf einem niedrigen Wert.

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