Auf hohem Ross
Hippolyt Kempf war einst ein fähiger Nordischer Kombinierer aus der Schweiz – mit ungewöhnlichem Vornamen: Hippolyt bedeutet Pferdebefreier. Man muss das wissen, denn seine Landsfrau Martina Hingis ist derzeit die Pferdebefreierin Nr. 1 auf der Welt. Die frühere Tennis-Weltranglistenerste, eine passionierte Reiterin, gab gerade bekannt, sie verzichte in der Corona-Krise auf ihr Hobby. „Im Spital brauchen sie jetzt nicht auch noch Leute, die vom Ross fallen“, sagte die 39-Jährige. Hingis wurde vor exakt 23 Jahren erstmals Nr. 1 der Welt, mit 16 Jahren. Sie ist bis heute die jüngste Spielerin, die das schaffte. Nach mehreren Rücktritten und Comebacks trat sie als Nr. 1 der Doppel-Weltrangliste 2017 endgültig zurück.
„In normalen Zeiten würde ich mich gerne für die Medien an die Zeit mit 16 erinnern“, sagte Hingis. „Aber in dieser schrecklichen Phase, wo täglich viele Menschen am Coronavirus sterben, finde ich es eigentlich unangebracht, über fröhliche alte Zeiten zu sprechen.“Hingis lebt mit Gatte Harry Leemann, Sportarzt und Chirurg, und ihrer einjährigen Tochter Lia in Zug, 30 Kilometer südlich von Zürich. (zak)