Freie Fahrt – auch am Wochenende
Altes Durchfahrtsverbot an Sonn- und Feiertagen ist am Risibrunnen aufgehoben
Neue Buslinie macht Schranke am Risibrunnen obsolet.
FRIDINGEN - Der öffentliche Personennahverkehr macht’s möglich: Das Durchfahrtsverbot am Risibrunnen in Fridingen ist seit März aufgehoben – damit die neue Buslinie, die von Buchheim über das Fridinger Wohngebiet Dickenloch verkehrt, nicht vor einer Schranke Halt machen muss, die Autofahrern bislang den Weg an Wochenenden versperrt hat.
Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 18. Februar beschlossen, das Durchfahrtsverbot zwischen Bergsteig und dem Wohngebiet Dickenloch aufzuheben – Straßenschilder sowie die beiden Schranken bei Bergsteig und an der Straße Am Risibrunnen wurden somit obsolet. Ab sofort kann die Straße ins Wohngebiet von Bergsteig aus ohne Ausnahme genutzt werden. Aus Verkehrssicherheitsgründen bedurfte es aber nach dem Beschluss des Rates noch einiger Formalitäten.
Seit dem 1. März, mit der Umstellung des Linienfahrplans von TUTicket, pendelt die Buslinie 320 zwischen Buchheim Moltkestraße und dem Bahnhof Fridingen. „Das Durchfahrtsverbot ist für alle Fahrzeuge aufgehoben“, erklärt Fridingens Bürgermeister Stefan Waizenegger auf Nachfrage unserer Zeitung. Auch der Verkehrsverbund TUTicket bestätigte, dass die neue Buslinie über die Stationen Bergsteig, Risibrunnen, Ifflingerweg und Gatter über das Wohngebiet Dickenloch zur Hauptstraße fährt – auch an Sonn- und Feiertagen, ohne vor einer der beiden Schranken Halt machen zu müssen.
Die Schranke war seit vielen Jahren immer wieder Streitpunkt im Gemeinderat gewesen. Auch aus dem Grund, weil die Schranke regelmäßig von Autofahrern ignoriert und widerrechtlich umfahren wurde, was Anwohner des Wohngebietes wie auch Stadtverwaltung und Gemeinderäte gleichermaßen in Rage versetzte. Auch wenn der Gemeinderat mehrheitlich für das Ende des
Durchfahrtverbots stimmte, waren sich nicht alle Räte einig darüber, die Schranke der Vergangenheit anheim zu stellen. Christine Stehle plädierte für den Verbleib der Schranke. „Warum muss die Schranke denn weg? Könnte die nicht bleiben und am Wochenende für die Busse geöffnet werden?“, schlug sie vor. Bürgermeister Waizenegger betonte , dass die aktuelle Situation nicht mehr der Sicherheit entspreche. Man müsse die Schranke nicht nur für die Busse, sondern auch für Autos öffnen, zumal das „Fahrverbot dort ignoriert wird“. Gerhard Hipp stimmte schließlich auch für die Abschaffung des Durchfahrtsverbots. „Ich war zwar immer ein Verfechter dafür, dass die Schranke am Sonntag unten ist. Aber ich bin auch für das Aufmachen der Schranke, weil dort Leute laufen, die sonst gefährdet werden.“Damit sei aber die Stadt in der Pflicht, dort etwas für die Sicherheit von Fußgängern zu machen, forderte Hipp. Harald Schiele schloss sich dem an: „Die Schranke ist nicht mehr zu halten. Aber für die Fußgänger muss dort etwas gemacht werden!“Die Buslinie sei für Veranstaltungen und das Freibad ein willkommener Service – nicht nur für die Fridinger, sondern auch für Buchheimer Bürger, so Schiele.
Die Straße Am Risibrunnen endete früher im Wohngebiet Dickenloch in einer Sackgasse. Früher gab es nur eine Verbindungsstraße, um in den Ortskern zu gelangen. Wegen einer Straßenerneuerung der Landesstraße 277 im Jahr 1986 diente als Ortszufahrt der damalige Feldweg von Bergsteig in das Fridinger Wohngebiet als Zufahrtsstraße. Nach den Umbauarbeiten blieb der Weg allerdings offen und ist zu einer Haupterschließungsstraße umfunktioniert worden. Die Strecke war ursprünglich von April bis Oktober an Sonnund Feiertagen durch zwei Schranken bei Bergsteig und kurz vor dem Wohngebiet geschlossen. Die Schranke wurde an diesen Tagen von 9 bis 19 Uhr geschlossen. Das hinderte manche Autofahrer aber nicht, dennoch über den Weg von Bergsteig ins obere Dorf zu gelangen, indem die Schranke umfahren wurde.
Zuletzt hatte vor vier Jahren eine private Initiative von Anwohnern gegen Temposünder in der Straße protestiert und der Stadtverwaltung eine Unterschriftenliste mit knapp 70 Unterzeichnern übergeben (wir haben berichtet). Die Initiative kritisierte das Umfahren der Schranke, was zu Gefahren für spielende Kinder und einem immer höheren Verkehrsaufkommen führe.