Gastwirt fällt nicht auf Telefonbetrügerin herein
Frau gibt sich in Fridingen als Mitarbeiterin des EU-Parlaments aus – Polizei gibt Tipps zur neuen Masche
FRIDINGEN (pz) - Derzeit versuchen vermehrt Betrüger im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie an Vermögensinformationen und an das Geld von Angerufenen zu kommen. So meldete sich am Mittwoch eine unbekannte Anruferin bei einem Gastwirt in Fridingen und gab laut Polizei vor, im Zusammenhang mit den „Corona-Infektionen“als Mitarbeiterin des EU-Parlaments anzurufen. So habe sie den Auftrag, in Anbetracht der Krise die Finanzlage und Vermögenswerte von Betroffenen zu klären.
Weit kam die unbekannte Anruferin mit osteuropäischem Akzent allerdings nicht: Der angerufene Gastwirt erkannte sofort den beabsichtigten Betrugsversuch, legte auf und verständigte die Polizei.
Die Polizei warnt vor solchen und ähnlichen Betrugsmaschen und gibt Tipps:
Trauen Sie keinem Anrufer, egal ob der- oder diejenige angibt, Vertreter einer Behörde oder der Polizei zu sein. Behördenvertreter oder Polizei werden Sie nie anrufen, um sich bei Ihnen zu erkunden, was Sie an Bargeld, Schmuck, Wertgegenständen oder anderen Vermögensbeständen zuhause oder zur Verfügung haben und wie Sie diese verwahren. Wenn Ihnen solche Fragen am Telefon gestellt werden, müssen sofort alle Alarmglocken schrillen.
Verraten Sie am Telefon keinesfalls sensible Informationen egal welcher Art (Kontodaten, häuslicher Bargeldbestand, geplante Reisen etc.).
Übergeben Sie nie Wertsachen und Bargeld zur Verwahrung an Personen, die Sie nicht kennen, und tätigen Sie keine Zahlungen und Überweisungen an Ihnen unbekannte Personen. Behörden werden Sie nie per Telefon zu irgendwelchen Zahlungen auffordern.
Sollten Sie einen solchen Anruf erhalten, merken Sie sich die auf ihrer Telefonanzeige erscheinende Telefonnummer, brechen Sie das Telefonat ab und verständigen Sie die Polizei.
Vertrauen Sie niemals der sichtbaren Telefonnummer auf dem Display Ihres Telefons. Auch wenn die angezeigte Nummer scheinbar die der Polizei oder einer anderen Behörde sein sollte, heißt dies nicht automatisch, dass der Anrufer auch von dort telefoniert. Diese Nummern können vorgetäuscht und über das Internet generiert worden sein. Nutzen Sie deshalb auch nicht die Rückruftaste, sondern suchen Sie selbst die Nummer der für Sie zuständigen Polizei oder der Behörde heraus.
Ziehen Sie im Zweifel eine Vertrauensperson oder die Polizei zu Rate. Sollten Sie von angeblichen Polizeibeamten telefonisch kontaktiert werden, legen Sie auf und rufen die zuständige Polizeidienststelle unter deren offizieller Nummer oder über die Notrufnummer 110 an.
Seien Sie auch in Zeiten von Corona gegenüber angeblichen Behördenvertretern oder sonstigen Personen am Telefon misstrauisch, insbesondere dann, wenn das Telefonat auf Ihre Vermögenswerte oder vertrauliche und persönliche Informationen abzielt. Helfen Sie auch älteren Mitgliedern Ihrer Familie und informieren diese über mögliche Betrugsarten.