Gränzbote

Heißer Sommer für die Elite

Die wichtigste­n Vereinswet­tbewerbe sollen nach einem UEFA-Entscheid notfalls im Hochsommer über die Bühne gehen

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FRANKFURT (SID) - Europacup im Hochsommer, Länderspie­le dafür erst im Herbst: Die Europäisch­e Fußball-Union (UEFA) hat den CoronaGipf­el mit den Generalsek­retären der 55 Mitgliedsv­erbände für weitreiche­nde Anpassunge­n im Terminkale­nder genutzt – und setzt damit weiter auf das Prinzip Hoffnung.

Champions League und Europa League sollen nach offizielle­m Wortlaut zu einem noch nicht definierte­n Zeitpunkt fortgesetz­t werden, hierzu werden die für Juni geplanten Länderspie­le sowie die Play-offs zur EM 2020 „bis auf Weiteres“verschoben. Dies teilte die UEFA mit, das Exekutivko­mitee hat bereits zugestimmt.

Ein solches Konstrukt ist wohl die letzte Chance, die Europapoka­lsaison noch zu beenden. Ob das gelingt, ist allerdings offen – weil die rasche Entwicklun­g der Pandemie und damit auch der zeitliche Spielraum derzeit schlichtwe­g unvorherse­hbar sind. Zuletzt war über K.o.-Duelle ohne Rückspiele und zwei jeweilige

Final-Four-Turniere spekuliert worden. Über eventuell angedachte Modus-Veränderun­gen machte die UEFA allerdings keine Angabe.

In der Champions League stehen noch vier Achtelfina­l-Rückspiele an, unter anderem das von Bayern München gegen den FC Chelsea. Im Achtelfina­le der Europa League, wo Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg noch vertreten sind, müssen sogar noch alle Rückspiele ausgetrage­n werden. Kein Wunder, dass die UEFA bereits in den vergangene­n Tagen erste Veränderun­gen vorgenomme­n hatte.

So würden die beiden Endspiele der europäisch­en Clubwettbe­werbe auch wegen der Verzögerun­gen in den Ligen nicht wie geplant stattfinde­n. Ursprüngli­ch war das Champions-League-Finale für den 30. Mai vorgesehen, drei Tage zuvor sollte der Sieger der Europa League gekürt werden. Dass zudem die für Anfang Juni angesetzte­n Länderspie­le nicht wie geplant über die Bühne gehen können, hatte sich ebenfalls abgezeichn­et. Für diesen Zeitraum waren eigentlich jene Partien vorgesehen, die ursprüngli­ch Ende März hätten stattfinde­n sollen. Dazu gehörten unter anderem die Play-offs für die paneuropäi­sche EM, die bereits auf Sommer 2021 verlegt worden war.

Mit der Verschiebu­ng in den Herbst würde die UEFA nun das letzte Hindernis aus dem Weg räumen, das den europäisch­en Ligen ihre anvisierte Vollendung der Spielzeite­n bis zum 30. Juni erschweren könnte. „Der Abschluss der nationalen Ligen hat für alle Mitgliedsv­erbände höchste Priorität. Bei diesem Thema haben wir europaweit Konsens“, sagte DFB-Generalsek­retär Friedrich Curtius: „Mit der Verschiebu­ng der Länderspie­le bekommen wir mehr Zeit für einen möglichen Saisonabsc­hluss, der auch für die Spielklass­en des DFB unheimlich wichtig ist.“

Die Rahmenbedi­ngungen sind also geschaffen – bleibt nur zu hoffen, dass sie umgesetzt werden können.

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FOTO: MATTHIAS BALK/DPA Noch ruht der Ball, die UEFA macht aber den Weg frei für ein Last-Minute-Saisonende der Bundesliga.

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