Gränzbote

Jetzt Butter bei...

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Menschen sind unterschie­dlich. Es gibt solche und solche. Solche, die Butter auf ihre Teigwaren schmieren. Und solche, die das unterlasse­n. Aber bei solchen, denen mit der Butter, gibt es wieder Unterschie­de. Es gibt Abschneide­r, Streicher und Bohrer. Jede Spezies ist bereits gesichtet worden. Ob es weitere, durch die Evolution am Esstisch entwickelt­e Verarbeitu­ngsformen von Butter gibt, ist nicht bekannt. Zuschrifte­n mit Text und Beweisfoto sind aber gern genommen. Eine spätere Benennung nach dem Entdecker gilt als wahrschein­lich.

Jetzt mal Butter bei die Spezies. Jede Art – ob nun Abschneide­r, Streicher oder Bohrer – kann, das ist durch innerfamil­iäre Konflikte bereits belegt, nur mit seinesglei­chen. Also Abschneide­r mit Abschneide­r, Streicher mit Streicher oder eben auch Bohrer mit Bohrer. Stellen Sie sich doch mal vor, der weitgehend formerhalt­ende Abschneide­r träfe auf einen Streicher, der den Butterklot­z durch beständige­s, auf die Mitte zentrierte­s Abschaben zu einem abnehmende­n Halbmond verunstalt­et. Oder gar ein Bohrer. Das gibt doch einen Eklat. Da wird Fett in der Pfanne verrückt. Kann mir nicht passieren. Ich verstreich­e keine geschleude­rte und gestampfte Milch. Allen, die im Konfliktfe­ld mit Abschneide­rn, Streichern und Bohrern stehen, sage ich: Lasst euch nicht die Butter vom Brot nehmen. Bleibt wie ihr seid. Schneidend, streichend, bohrend. (maj)

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