Rottenburg zieht sich aus der Bundesliga zurück
ROTTENBURG (dpa) - Jetzt hat es den nächsten Erstligisten erwischt: Nach den Eltmann Volleys zwingen die Auswirkungen der Corona-Krise auch den TV Rottenburg nach fast 20 Jahren zum Rückzug aus der Volleyball-Bundesliga (VBL). Aufgrund massiv wegbrechender Einnahmen wird der Club für die Saison 2020/21 keine Lizenz für die 1. und 2. Bundesliga beantragen, wie der TVR mitteilte. „Nun fühlt es sich an, wie wenn wir in einem Boxkampf zwölf Runden tapfer gekämpft haben und dann der Corona-K.o. zuschlägt“, sagte TVR-Geschäftsführer Norbert Vollmer. Die VBL reagierte irritiert auf den Vorstoß des Clubs. Sie hält die Rottenburger Entscheidung für verfrüht und überhastet.
„Mich enttäuscht die Vorgehensweise und Entscheidung des TV Rottenburg zum jetzigen Zeitpunkt“, sagte VBL-Vorstandssprecher Andreas Bahlburg. „Dass der TV Rottenburg nun ohne Vorankündigung die Reißleine zieht, gefährdet auch andere Standorte und beschädigt die Solidarität innerhalb der Bundesliga.“Der TVR selbst hatte offenbar keine andere Möglichkeit gesehen. Allein die Sponsoren-Absagen für die kommende Spielzeit hätten sich in den vergangenen Tagen auf einen sechsstelligen Betrag summiert, heißt es in der Mitteilung.
„Ohne größere Finanzhilfen ist der Bundesliga-Spielbetrieb nicht mehr zu stemmen – eine Verschuldung kommt beim TVR prinzipiell nicht infrage, weshalb jetzt die Reißleine gezogen werden musste“, sagte Geschäftsführer Philipp Vollmer. Nach aktuellem Stand plant der Club nun einen Neustart in der 3. Liga.