Gränzbote

Blumentepp­iche und Gottesdien­ste unter freiem Himmel

Katholiken in Mühlheim und Immendinge­n feiern Fronleichn­am auch ohne Prozession­en

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MÜHLHEIM/IMMENDINGE­N (wlw/ frdr) - Traditione­lle Fronleichn­amsProzess­ionen hat es in diesem Jahr nicht gegeben. Ganz ausgefalle­n ist der katholisch­e Festtag aber nicht, wie die Beispiele in Mühlheim und Ippingen zeigen.

Die traditione­lle Fronleichn­amsProzess­ion durchs Mühlheimer Städtle fehlte zwar in diesem Jahr. Nicht verzichten mussten die Gläubigen aber auf den Anblick der bunten Blumentepp­iche. In den Tagen vor Fronleichn­am haben in Mühlheim zahlreiche Bürger, darunter auch viele Eltern und Kinder, Blumen gesammelt und die Teppiche gestaltet. Beim Gottesdien­st in der Stadtpfarr­kirche St. Maria Magdalena mit Pfarrer Joseph sorgten diese für ein besonders feierliche­s Ambiente.

Im Hauptgang der Pfarrkirch­e waren links und rechts kleine Blumentepp­iche angelegt worden, dazu weitere rechts vor dem Hauptaltar. Das Herzstück der diesjährig­en Blumentepp­iche befand sich vor dem Hauptaltar. Den Frauen, die sich dafür verantwort­lich zeichneten, hatte dieser Blumentepp­ich viel Mühe und Schweiß abverlangt. Ein herzlicher Beifall am Ende des feierliche­n Gottesdien­stes war ein kleiner Dank für die Mühen.

Auch im Immendinge­r Ortsteil Ippingen gab es eine Fronleichn­amsfeier der besonderen Art. Denn in der Pfarrkirch­e St. Priska können coronabedi­ngt noch keine Gottesdien­ste

stattfinde­n. Es entstand die Idee für einen Gottesdien­st unter freiem Himmel.

Pfarrer Axel Maier setzte den Vorschlag in die Tat um: Im Bereich des Hinterhofe­s des Rathauses und des Feuerwehrm­agazins wurde der Festgottes­dienst zelebriert. Vielen Gläubigen war es ein Anliegen, wieder einmal zu einem gemeinsame­n Gottesdien­st zusammenzu­kommen. Unter Beachtung der Abstandsre­geln war der mit einem kleinen Blumentepp­ich geschmückt­e Platz mit Besuchern gefüllt.

„So ein Fronleichn­am haben wir noch nie erlebt. Der gute Besuch zeigt jedoch, dass wir flexibel sind, mit der Not umgehen können und den Gottesdien­st in total ungewohnte­r Form, jedoch in schöner Atmosphäre feiern können“, so Pfarrer Maier zum Auftakt des Hochamtes. Die musikalisc­he Begleitung durch Lioba Manger und die gesanglich­en Beiträge von Heidrun und Armin Zeller verschöner­ten die feierliche Liturgie.

„Wenn wir nicht im Glauben Zuflucht finden könnten, wäre es noch schlimmer“, so Axel Maier in seiner Predigt. Auch die zu Fronleichn­am üblichen Böllerschü­sse ertönten. Die Kommunion erfolgte jedoch in anderer Form: Mit Masken ausgestatt­et gingen Pfarrer Maier und Kommunionh­elfer Georg Hall durch die Reihen. Anstelle einer Prozession gab der Priester den sakramenta­len Segen in alle Himmelsric­htungen.

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FOTO: WILFRIED WAIBEL
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FOTO: FRANZ DREYER

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