Die Vergessenen
Es ist unfassbar: Während ein großer Teil der Gesellschaft den Rückweg in ein ziemlich normales Leben schafft, leben zwei Bevölkerungsgruppe im Ausnahmezustand: Die ganz Alten und die Jungen.
Bei den Senioren in Pflegeheimen ist es nachvollziehbar, dass sie einen besonderen Schutz brauchen, doch immer weniger Eltern verstehen, warum ihre Kinder Zuhause bleiben müssen.
Denn wie kann es sein, dass wir mittlerweile wieder munter in Urlaub fahren und sogar mit 99 Menschen in einem Nebenzimmer einer Wirtschaft feiern können, aber immer noch rund 50 Prozent der Kinder keinen Betreuungsplatz haben, Schulkinder nur zeitweise in die Schule dürfen?
Seit über drei Monaten leben die Familien im Ausnahmezustand. Die einen schaffen es besser, weil ein Elternteil vielleicht gerade in Elternzeit ist, oder weil die Großeltern angesichts der Not auf das Abstandhalten pfeifen und eben doch die Enkel betreuen. Die anderen, die auf sich allein gestellt sind, die beten morgens schon, dass der Tag bald vorüber sein wird, zerreißen sich zwischen dem Anspruch, ihrem Kind gerecht zu werden und dem Druck, den Arbeitgeber zufriedenzustellen, um den Job nicht zu verlieren.
Kultusministerin Eisenmann hat am Freitag angekündigt, die Abstandsregeln für Kindergärten aufzuheben, damit wieder alle Kinder betreut werden können. Die Eltern fiebern darauf hin und nun muss es schnell gehen. Denn Kraft und Nerven vieler Familen sind am Ende. Genauso drängt es nach einer Lösung für die Schüler. Auf Dauer ist Unterricht, wie er bis Sommer laufen wird, nicht tragbar.
G» in drei Jahren in mindestens 69 Haushalten tätig ist, ohne dass eine Behörde kritische Fragen stellt, dass mutmaßlich mindestens sechs Morde und drei versuchte Morde bis auf den letzten nicht entdeckt worden waren – das ist für den Sohn ebenso unerträglich. Und wirft Fragen auf danach, ob das alles mit dem Wert zusammen hängt, den diese Gesellschaft alten Menschen zuweist.
Doch zuerst ist der mutmaßliche Mord an jenem 26. Juli 2017 in einem kleinen Spaichinger Einfamilienhaus eine persönliche Tragödie. Der 91jährige Vater und die 88-jährige Mutter
Härte ist zeitlebens das Echo. Beide arbeiten, auch sie, immer. Gisela A. kommt bei der Arbeit viel mit Menschen zusammen, ist kontaktfreudig und kommunikativ, ehe das Alter, Krankheiten und die beginnende Demenz den Radius mehr und mehr einschränken.
Nach der Verhaftung des mutmaßlichen Mörders wird von Gisela A. als „dement und bettlägerig“geschrieben. Aber was heißt das? Nur noch ein Wesen, das satt und sauber gehalten werden muss? Nein, sie erzählte halt dieselben Geschichten immer wieder, berichtet die Schwiegertochter, aber „man konnte sich ganz normal unterhalten“. Dass ihr mutmaßlicher Mörder später behauptet, sie habe herumgeschrien und sei aggressiv gewesen, das empört