Schulen nach den Ferien wohl komplett offen
Bund und Länder einigen sich auf einheitliches Vorgehen – Kretschmann mahnt
BERLIN/STUTTGART (dpa/kab) Nach langem Streit im Umgang mit der Corona-Krise haben sich Bund und Länder zusammengerauft und ein einheitliches Vorgehen vereinbart. Der Beschluss vom Mittwoch sieht etwa die Rückkehr zum Regelbetrieb der Schulen, das weitere Verbot für Großveranstaltungen bis Ende Oktober sowie die Beibehaltung der Abstandsregeln vor. Zur Eindämmung des Virus setzt der Beschluss insbesondere auf die bundesweite Fortsetzung des Mindestabstands von 1,5 Metern, verstärkte Hygienemaßnahmen sowie das Tragen von
Masken in bestimmten öffentlichen Bereichen. „Das ist der Kern“, sagte Merkel nach dem Ende der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch in Berlin. Die Grundregeln und die Grundphilosophie würden von allen mitgetragen, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Wegen der Lockerungen von CoronaMaßnahmen hatte es zwischen Bund und Ländern sowie unter den Ländern zuletzt oft Streit gegeben.
Die wohl wichtigste Botschaft für Kinder, Jugendliche und Eltern: Die Schulen sollen spätestens nach den Sommerferien in allen Ländern in den Regelbetrieb zurückkehren. „Der Bund-Länder-Beschluss entspricht dem Ziel von uns Kultusministern, nach den Sommerferien auch an den weiterführenden Schulen in einen Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen zurückzukehren“, sagte Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) der „Schwäbischen Zeitung“. „Wir sind bereits dran, dieses Szenario vorzubereiten.“Man werde das Thema bei der Kultusministerkonferenz an diesem Freitag vertiefen. Eine vollständige Öffnung hänge letztlich aber von der Entwicklung
des Infektionsgeschehens und der Einschätzung der Gesundheitsexperten ab, sagte Eisenmann.
Mahnend äußerte sich am Mittwochabend Südwest-Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). „Wir stehen weiter mitten in der Pandemie, wir alle müssen achtsam bleiben und Vorsorge treffen“, sagte er. „Vieles ist jetzt wieder erlaubt, nicht alles, was geht, muss auch zum Äußersten ausgereizt werden. Mehr denn je kommt es darauf an, Verantwortung für sich und seine Nächsten aber auch für die Gemeinschaft zu übernehmen.“