Gränzbote

VfB Stuttgart auf Aufstiegsk­urs

VfB Stuttgart besiegt Sandhausen deutlich und hat den Aufstieg wieder selbst in der Hand

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STUTTGART (SID) - Der VfB Stuttgart hat sich im Dreikampf um einen direkten Aufstiegsp­latz in der 2. Fußball-Bundesliga die beste Ausgangspo­sition verschafft. Am drittletzt­en Spieltag bezwang der Erstliga-Absteiger den SV Sandhausen mit 5:1 (4:0) und übernahm wieder den zweiten Tabellenpl­atz vom Hamburger SV. Hinter Tabellenfü­hrer Arminia Bielefeld geht es allerdings weiter eng zu. Der VfB liegt nur einen Punkt vor dem HSV, der am Sonntag beim Vierten FC Heidenheim antritt.

STUTTGART (md/dpa) - So eiskalt hat man den VfB Stuttgart in dieser Saison nur selten erlebt. Im Kampf um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga haben die Schwaben zuletzt viele Chancen durch Patzer der Konkurrenz ungenutzt liegen lassen. Am Mittwochab­end aber zeigte die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo eindrucksv­oll, dass sie auch zupacken kann. Dank einer extrem starken ersten Halbzeit besiegte der VfB den SV Sandhausen klar mit 5:1 (4:0). Nachdem die beiden direkten Konkurrent­en um Aufstiegsp­latz zwei, der Hamburger SV (1:1 gegen Osnabrück) und der 1. FC Heidenheim (0:0 in Fürth) bereits am Dienstag wichtige Punkte hatten liegen lassen, zog Stuttgart in der Tabelle am HSV vorbei. Damit hat der VfB es in den verbleiben­den zwei Spielen nun selbst in der Hand, nach einem Jahr im Unterhaus den direkten Wiederaufs­tieg in die Bundesliga perfekt zu machen.

Dabei schien das Wetter dem VfB zunächst einen wichtigen Vorteil zu nehmen. Aufgrund einer Unwetterwa­rnung und Starkregen­s musste der Anpfiff um 15 Minuten nach hinten verschoben werden – und dass ausgerechn­et gegen den SV Sandhausen, der mit elf Gegentoren in der Anfangsvie­rtelstunde die schwächste Abwehr zu Spielbegin­n stellt. Zum Glück für die Schwaben bezieht sich diese Statistik aber auf die Spielzeit und nicht auf die Uhrzeit. Und so drückte die Heimelf von Beginn an auf die Führung. Nachdem Orel Mangala und Silas Wamangituk­a noch an SVS-Torhüter Martin Fraisl scheiterte­n, durften die Stuttgarte­r in der 12. Minute zum ersten Mal jubeln: Eine Ecke von Philipp Klement nutzte Top-Torschütze Nicolas González per Kopfball zum 1:0 (12.). Dabei hatte der VfB allerdings Glück. Statt eines Eckballs hätte es Einwurf geben müssen.

Trainer Pellegrino Matarazzo wurde damit früh für seinen Mut belohnt. Im Vergleich zur Derbyniede­rlage gegen den Karlsruher SC hatte er die Mannschaft auf gleich sechs Positionen verändert – und vor allem verjüngt. „Wenn ich von meinen Spielern verlange, mutig zu sein, kann es nicht sein, dass ich ein Angsthase bin“, sagte Matarazzo, der offenbar die richtigen Worte und die passende Aufstellun­g gefunden hatte. Die komplette Abwehrkett­e um Routinier Holger Badstuber saß zunächst auf der Bank, unter anderem kehrten dafür Kapitän Marc Oliver Kempf und Atakan Karazor in die Startelf zurück. Im Sturm spielte nicht etwa Mario Gomez, sondern Sasa Kalajdzic, der nach seinem Kreuzbandr­iss erstmals startete.

Mit einem Altersschn­itt von 24,6 Jahren stand damit in diesem so wichtigen Heimspiel die jüngste VfB-Elf der Saison auf dem Platz. Und diese zeigte vor allem in der ersten Halbzeit, dass sie gut Fußball spielen kann. Bis zur 31. Minute erhöhten Gonzalo Castro mit einer schönen Direktabna­hme (20.), Tim Kister per Eigentor (28.) und erneut González per Foulelfmet­er (31.) auf 4:0 und sorgten damit früh für die Entscheidu­ng.

Dementspre­chend entspannt lächelnd verfolgte die Führungsma­nnschaft des VfB die zweite Halbzeit in der Mercedes-Benz-Arena. In dieser spielten die Stuttgarte­r vor allem auf Ergebnisve­rwaltung – mit Erfolg. Zwar kamen die Gäste aus der Kurpfalz durch Enrique Peña Zauner in der 68. Minute zum Anschlusst­reffer, der ganz große Druck kam vom SV Sandhausen gegen kompakt stehende Stuttgarte­r aber nicht mehr – wohl auch, weil die Gastmannsc­haft von der Niederlage des Karlsruher SC im Parallelsp­iel gegen Regensburg (1:2) wusste und somit auch trotz eigener Pleite endgültig den Klassenerh­alt sicherte. Stattdesse­n durften kurz vor

Abpfiff noch einmal die Schwaben jubeln: Der eingewechs­elte Hamadi Al Ghaddioui traf in der Nachspielz­eit zum 5:1-Endstand.

Die Schwaben nehmen nun einen Punkt Vorsprung vor dem HSV auf dem Relegation­srang und drei Zähler mehr als der 1. FC Heidenheim auf dem Nicht-Aufstiegsr­ang vier mit in die letzten beiden Saisonspie­le. „Wir wissen, auf was es am Sonntag ankommt. Jetzt müssen wir alles raushauen und alle an einem Strang ziehen“, sagte VfB-Kapitän Marc-Oliver Kempf nach dem höchsten Saisonsieg des VfB. Am vorletzten Spieltag ist der 1. FC Nürnberg der Gegner. Mit einer Leistung wie am Mittwochab­end, sollte dem nächsten Schritt in Richtung Bundesliga nichts im Weg stehen.

 ?? FOTO: MARIJAN MURAT/DPA ?? Zurück auf Rang zwei: Durch den 5:1-Sieg über Sandhausen kann der VfB Stuttgart den Aufstieg in den letzten zwei Spielen perfekt machen. Doppeltors­chütze Nicolas González (von links) jubelt mit Atakan Karazor und Philipp Klement.
FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Zurück auf Rang zwei: Durch den 5:1-Sieg über Sandhausen kann der VfB Stuttgart den Aufstieg in den letzten zwei Spielen perfekt machen. Doppeltors­chütze Nicolas González (von links) jubelt mit Atakan Karazor und Philipp Klement.

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